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Almondia – Bautipps Die Bauherrenberatung

Baumassenzahl BMZ

Die Frage nach dem benötigten Baumaterial ist für Bauherren nicht uninteressant. Hierzu ist die Baumassenzahl von Relevanz. Doch was genau hat es mit der Baumassenzahl auf sich und wie können Bauherren diese Kennzahl für ihr Bauvorhaben nutzen? Der folgende Artikel möchte eine Reihe von Fragen rund um die Baumassenzahl beantworten und dabei wertvolle Tipps geben.   

Schnelleinstieg ins Thema

Definition der BMZ: Die BMZ gibt an, wie viel Kubikmeter Baumasse pro Quadratmeter Grundstück erlaubt sind.
Regelungen zur BMZ: Die Regelungen hierzu sind unter § 21 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) nachzulesen.
Berechnung der BMZ: Zur Berechnung der BMZ wird die Formel verwendet: Grundstücksgröße x Kennzahl = zulässige Baumasse in m³.

Was ist die Baumassenzahl?

Mit der Baumassenzahl wird das Verhältnis des über Niveau zu errichtenden Brutto-Rauminhalts zur Fläche des Baugrundstücks dargestellt. Gemäß § 21 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) bedeutet dies: Die Baumassenzahl gibt an, wieviel Kubikmeter Baumasse je qm Grundstücksfläche erlaubt sind. Die erlaubte Grundfläche ist der mit der Grundflächenzahl (GRZ) ermittelte Anteil eines Baugrunds, der laut den Vorschriften bebaut werden darf.

Wird im Bebauungsplan die Baumassenzahl je Quadratmeter Grundstücksfläche nicht festgesetzt, so darf diese laut § 21 Abs. 4 BauNVO bei einem Gebäude mit Geschossen von mehr als 3,5 m nicht überschritten werden. Konkret bedeutet, die Baumassenzahl darf das Dreieinhalbfache der erlaubten Grundflächenzahl bei einer Bebauung nicht überschreiten.

Berechnung der BMZ je Quadratmeter Grundstücksfläche

  • Berechnungsgrundlage: Um die Baumasse bezogen auf die Grundstücksfläche zu ermitteln, kommt folgende Formel zum Einsatz: Grundstücksgröße x Baumassenzahl = zulässige Baumasse in Kubikmeter. Dies bedeutet für ein Grundstück mit einer Größe von 1.000 m² und laut Bebauungsplan einer Baumassenzahl von 0,9, beträgt dann die zulässige Baumasse 900 m³. Weitere Details zur Berechnung der BMZ findest du hier.
  • Bedeutung für die Projektplanung: Eine solch spezifische Berechnung der Baumasse hat deutliche Auswirkungen auf die Projektplanung, da es im Einzelnen um die Planung der Ressourcen, der Kosten, der Finanzmittel sowie um die Aufwandsschätzung für ein Projekt geht. Dies gilt insbesondere in Industriegebieten und in Gewerbegebieten mit großen Hallen und Gebäuden mit hoher Baumasse. Ohne die Baumassenzahl könnten in den jeweiligen Bebauungsplänen solch ein Gewerbegebiet nicht berücksichtigt bzw. beim Bau oder Wiederaufbau die baurechtlichen Vorgaben nicht eingehalten werden.

Bedeutung der BMZ in der Bauplanung

  • Einfluss der BMZ auf Bauprojekte: Mit der Baumassenzahl wird nicht nur die Planung beeinflusst, sondern auch die tatsächliche Höhe baulicher Anlagen. Dies gilt im Besonderen mit Blick auf die Baumassen der Gebäude. Mit der Baumassenzahl wird also nicht nur die Größe der Gebäude, sondern auch die Anzahl der Geschosse geregelt. Aus diesem Grund kann gesagt werden, dass die BMZ keine starr festgelegte Zahl ist, sondern von einer Reihe von Faktoren beeinflusst werden kann. Dazu gehören bauliche Anlagen und Gebäudeteile, die Funktion und Volumen des Gebäudes darstellen, Baumassen, die in ihrer Höhe und Dichte variieren, Anzahl und Höhe der Geschosse in einem Gebäude, lokal spezifische Vorschriften sowie ein bis zur Decke reichende Vollgeschosse.
  • Vergleich mit anderen Kennzahlen: Ohne weitere Kennzahlen im Bebauungsplan sagt die Baumassenzahl nicht genügend zu einem geplanten Bauvorhaben aus. So werden mit der Grundflächenzahl (GRZ) die bebaubaren Flächen eines Grundstückes und mit der Geschossflächenzahl (GFZ) das Verhältnis der Fläche der Geschosse zur Grundstücksfläche angegeben. Dies bedeutet, dass Unternehmen sich im Rahmen der Bauweise von verschiedenen Gebäuden in jedem Fall an die Geschossflächenzahl sowie an die Grundflächenzahl halten müssen.

Artikel 21 Baumassenzahl: Rechtliche Aspekte der BMZ

  • Inhalt und Anforderungen: Laut BauNVO Artikel 21 Baumassenzahl gibt an, wieviel Kubikmeter Baumasse je Quadratmeter Grundstücksfläche erlaubt sind. Dies bedeutet, dass die Baumasse gemäß den Außenmaßen der Gebäude vom Fußboden des unteren Vollgeschosses bis zur Decke des oberen Vollgeschosses ermittelt werden muss. Dabei sind die Baumassen von Aufenthaltsräumen in den anderen Geschossen sowie die Treppenräume, die Umfassungswände und die Decken nicht mitzurechnen. Ist die Berechnung der Baumasse nach Satz 1 bei baulichen Anlagen nicht möglich, muss die tatsächliche Baumasse ermittelt werden. Bei der Ermittlung der Baumassen bleiben bauliche Anlagen und Gebäudeteile im Sinne von § 20 Absatz 4 unberücksichtigt. Wird in einem Bebauungsplan die Höhe baulicher Anlagen bzw. die Baumassenzahl nicht genannt, dann darf die BMZ bei Gebäuden mit Geschossen von mehr als 3,5 Meter Höhe das Dreieinhalbfache der zulässigen Geschossflächenzahl nicht überschreiten.
  • Anwendung in der Praxis: Seit dem Jahr 2021 gilt die ausgewiesene Baumassenzahl von 10,0 für Gewerbegebiete, Industriegebiete und sonstige Sondergebiete nicht mehr als Obergrenze, sondern nur noch als Orientierungswert, weshalb die Baumassenzahl insbesondere im Industriebau ihre Verwendung findet. Bei vielen Bauprojekten hat die laut Artikel 21 Baumassenzahl nur noch eine untergeordnete Bedeutung, weshalb auf spezielle Ausführungen auch aufgrund der besseren Übersichtlichkeit verzichtet wird. Des Weiteren hat sich die Bundesregierung im Rahmen der Entwicklungspolitik zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit Partnerländern durch eine angepasste BMZ nachhaltige Maßnahmen zu fördern. Dies gilt im Besonderen bei Dienstsitz-Projekten sowie bei der Entwicklung von Regierungs- und Verwaltungsgebäuden in den Partnerländern. Ziel sind neben der Nutzung der Fläche auch die ökologischen und sozialen Ziele zu berücksichtigen.

Fazit

Somit kann gesagt werden, dass es sich bei der Kennzahl nicht nur um einen faden Begriff und eine Rechenformel handelt, sondern vielmehr um einen Schlüssel zur Gestaltung der Lebensräume für die Menschen. Es wird bestimmt, in welchem Umfang bauliche Anlagen, bei denen es auf die Baumasse ankommt, im Sinne einer ausgewogenen Bebauung zu realisieren. Die Kennzahl soll sowohl in Industrie- als auch in Wohngebieten für den Einklang mit Umwelt und Gemeinschaft stehen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur BMZ

Sie gibt an, wie viel Kubikmeter Baumasse pro Quadratmeter Fläche erlaubt bzw. vorhanden sind.

Zur Baumasse zählen die Summe aller Rauminhalte aller Vollgeschosse sowie zugelassene Aufenthaltsräume in Dach- und Kellergeschossen. Dazu gerechnet werden auch die Decken und die Umfassungswände der betroffenen Räumlichkeiten.

Die Baumassenzahl (BMZ) spielt eine zentrale Rolle bei der Nutzung eines Baugrundstücks, da sie bestimmt, wie viel Baumasse auf einer bestimmten Grundfläche errichtet werden darf. Dies beeinflusst maßgeblich die Bebauungsdichte und die Gestaltungsmöglichkeiten im Bauprojekt. Durch die BMZ wird festgelegt, wie hoch und wie dicht ein Gebäude gebaut werden kann, was wiederum Auswirkungen auf die Bebauungsdichte und die Gesamtkosten des Bauprojekts hat.

Im Rahmen der Entwicklungspolitik der Bundesregierung wird die BMZ auch in der Entwicklungszusammenarbeit berücksichtigt. Das Bundesministerium arbeitet eng mit Partnerländern zusammen, um nachhaltige Bauprojekte zu fördern, bei denen die Baumassenzahl eine entscheidende Rolle spielt. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Nutzung von Flächen effizient zu gestalten und die Entwicklung ökologischer und sozialverträglicher Bauprojekte zu unterstützen.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.
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