Almondia – Bautipps Die Bauherrenberatung

Bauen mit Poroton

Poroton Hochlochziegel haben im Massivbau mittlerweile den klassischen Backsteinen den Rang abgelaufen. Da ihnen besonders gute energetische Eigenschaften zugeschrieben werden, sind Porotonziegel und Ziegelsysteme vor allem beim Bau von Niedrigenergiehäusern der Baustoff der Wahl. Lesen Sie, was sich hinter der Bezeichnung Poroton verbirgt und erfahren Sie, welche Vorteile die Hochlochziegel bieten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Luft gefüllte Hohlräume in den Porotonziegeln sorgen für eine sehr gute Wärmedämmung.
  • Porotonziegel werden hauptsächlich beim Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern eingesetzt.
  • Neben den guten Lärm- und Brandschutzeigenschaften profitieren Bauherren vom günstigen Preis des Baustoffs.

Was sind Porotonziegel und wie werden sie hergestellt?

„Poroton“ ist eigentlich ein Markenname, der sich aus den Wörtern „poroser“ und „Ton“ zusammensetzt. Unter diesem Namen werden seit den sechziger Jahren porosierte Mauerziegel und Ziegelsysteme hergestellt und verkauft. Bei der Produktion werden dem Ton Ausbrennstoffe beigemischt. Unbehandeltes Sägemehl, bei der Papierherstellung anfallende Zellulose, recyceltes Polystyrol oder Kohlestaub kommen dabei zum Einsatz. Während des Brennvorgangs verdampfen diese Ausbrennstoffe und hinterlassen mit Luft gefüllte Hohlräume: der Ziegel ist „porosiert“. Das Markenzeichen „Poroton“ gehört heute dem Verband Deutsche Poroton. Im Rahmen eines Lizenzvertrags können Verbandsmitglieder das Patent für die Herstellung von diesen speziellen Ziegelprodukten nutzen und die Baustoffe unter diesem Markenzeichen in den Verkauf bringen. (Poroton ist mittlerweile ein sehr beliebter Baustoff im Massivbau: Erfahren Sie hier alle Vor- und Nachteile von Fertighaus oder Massivbauweise.)

Geringes Gewicht, hohe Stabilität, gute Wärmedämmung

Durch die Porosierung des Ziegelmaterials sind die Hochlochziegel insgesamt wesentlich leichter als zum Beispiel die klassischen Backsteine – bei gleicher Stabilität. Die Lufteinschlüsse im Inneren der Hochlochziegel sind gleichzeitig der Schlüssel zu ihrer herausragendsten Eigenschaft: der guten Wärmedämmung. Diese Eigenschaft wird durch die zusätzliche Befüllung der Hochlochziegel mit Perlit und anderen Dämmstoffen noch verstärkt. Daher sind Ziegel aus Poroton vor allem beim Bau von Niedrigenergie– bis hin zu Passivhäusern sehr gefragt. So sollen laut Angaben des Verbandes Deutsche Poroton und verschiedener Hersteller von Ziegeln und Ziegelsystemen bei einem Massivhaus in monolithischer (einschaliger) Bauweise keine künstlichen Dämmschichten, wie zum Beispiel WDVS (Wärmedämmverbundsysteme), notwendig sein. Kritiker zweifeln dies jedoch an und halten dagegen, dass eine zusätzliche Dämmung bei einem Massivhaus aus Poroton nach wie vor erforderlich sei. Dadurch würde wiederum das Risiko für Feuchtigkeits- und Schimmelbefall erhöht.

Angenehmes Wohnklima durch die Kombination aus Dämmung und Speicherung

Poroton Hochlochziegel wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Wie alle Ziegel, sind auch sie in der Lage, durch ihre Dämmeigenschaften die Wärme im Haus zu speichern und die Kälte draußen zu lassen. Umgekehrt lassen sie im Sommer die hohen Temperaturen draußen und halten die Temperatur im Haus konstant kühl. Das schafft ein angenehmes Wohnklima. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen, wie zum Beispiel Holz, denen die gleichen Eigenschaften zugeschrieben werden, wird dieser Effekt durch die hohe Dichte der Porotonziegel noch zusätzlich verstärkt. (Für ein gesundes Wohnklima ist richtiges Lüften besonders wichtig – was Sie dabei beachten sollten, haben wir in unserem Artikel für Sie zusammengefasst.)

Gute Noten bei Lärm- und Brandschutz

Der Baustoff Poroton gilt als idealer Lärmschutz. Die meisten Anforderungen an den Schutz vor Verkehrs- oder Industrielärm sollen Poroton-Häuser sogar ohne zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen erfüllen. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Fenster des Hauses entsprechend geplant wurden.

Wie alle Ziegel sind auch Porotonziegel feuerbeständig und nicht brennbar. Diese Eigenschaft verdanken sie dem Produktionsprozess, bei dem der Baustoff für viele Stunden bei etwa 1000 Grad im Ofen gebrannt wird. Damit erfüllen die Hochlochziegel die höchsten Anforderungen an den Brandschutz. Im Brandfall bleiben sie zudem stabil und geben keine giftigen Gase ab.

Günstiger Bauen mit Hochlochziegeln aus Poroton

Bauherren, die sich für ein Massivhaus in monolithischer (einschaliger) Bauweise aus Hochlochziegeln entscheiden, sollen laut Verband- und Herstelleraussagen besonders günstig bauen. (Unerwartete Kosten können den Preis in die Höhe treiben: Erfahren Sie in unserem Artikel, wie Sie Kostenfallen beim Hausbau vermeiden.) Auch nach Fertigstellung des Hauses – beim Wohnen und Instandhalten – sollen Häuser aus Hochlochziegeln großes Sparpotenzial bieten. Beim Bau erfordern Porotonziegel einen geringeren Aufwand, um die Anforderungen der EnEV (Energieeinsparverordnung) zu erfüllen. Zudem ist die Verarbeitung der Hochlochziegel relativ unkompliziert. Das fertige Haus muss aufgrund der guten Wärmedämmung weniger beheizt werden. Da die massiven Außenwände nur wenig anfällig sind für Schäden, sparen Hausbesitzer laut Verband und Herstellern außerdem bei den Kosten für Instandhaltung und Reparatur.