Die Technisierung des 21. Jahrhunderts bringt auch ganz neue Möglichkeiten für den Hausbau mit sich. Strohdach und Indoor-Pool sind längst veraltet, der Bau mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz wird gerade wiederentdeckt: Auf der Berliner Messe HäuserWelten wurden die neuesten Trends rund ums Haus präsentiert. Unsere Experten waren vor Ort und stellen Ihnen die aktuellsten Hausbau-Moden im Überblick vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bungalow ist von der Ferienwohnung zum Häuserparadies aufgestiegen. Weil er ohne Treppen auskommt, bietet er sich besonders für das Mehrgenerationenwohnen an.
- Wiedererlangter Beliebtheit erfreut sich der Bau mit Holz: Immer mehr Deutsche setzen auf den nachwachsenden und romantischen Baustoff.
- Gerade erst im Entstehen und bereits heiß diskutiert ist das Smart Home. Ein Haus, das auf die Bedürfnisse seiner Bewohner eingeht, ist mehr als eine Zukunftsvision.
Bungalows werden immer beliebter
Das einstige Ferienhaus-Klischee wird bei Hausbauern immer beliebter: Wohnen auf einer Ebene spart das Auf und Ab des Treppensteigens. Deshalb ist der Bungalow auch behinderten- und altersgerecht.
Außerdem bietet die große Fläche eine Menge architektonischen Spielraum. Wer bei Bungalow automatisch an Flachdach denkt, der irrt: Walm-, Zelt- oder Schrägdach sind ebenso attraktive Konstruktionen wie das schlichte Flachdach. Und da die Wände eine geringere Statik als bei einem mehrgeschossigen Haus aufweisen müssen, bietet der Bungalow weitere architektonische Freiheiten. Auch das Innendesign des Bungalows überzeugt. Er zeichnet sich meist durch weiträumige und lichtdurchflutete Zimmer aus.
Der größte Nachteil des Bungalows ist offensichtlich: Da er nicht in die Höhe oder Tiefe geht, sondern nur den Platz der Ebene nutzt, benötigt er einen größeren Grundriss als das klassische Einfamilienhaus mit mehreren Etagen. Die höheren Kosten für ein großes Grundstück halten sich aber zumeist die Waage mit dem vergleichsweise simplen und deshalb günstigeren Bau des Hauses.
Ein weiterer Nachteil des Bungalows ist, dass er im Vergleich zum Etagenhaus mehr Außenflächen hat. Daher ist auch die Wärmedämmung aufwendiger und teurer.
Trotzdem entscheiden sich immer mehr Deutsche für den Bau eines Bungalows, da sie das weitläufige und leichte Design des Ein-Etagen-Hauses ästhetisch überzeugt. Und gerade für kleinere Häuser bietet sich der Ebenenbau sehr gut an.
Trend Lebensstil: Mehrgenerationenwohnen
Dieser Trend ist keine Hausbauart, sondern ein Lebensstil: Das Mehrgenerationenwohnen. Das Prinzip kann in zwei unterschiedliche Richtungen ausgelegt werden. Zum einen bezeichnet es das gemeinschaftliche Wohnen mit den Großeltern unter einem Dach. Daraus ergeben sich Vorteile für alle Beteiligten. Oma und Opa können einerseits als Babysitter einspringen und genießen so eine besondere Bindung zu den Enkelkindern. Andererseits ist es oftmals eine Erleichterung, die bereits pflegebedürftigen Eltern in der Nähe zu wissen, um jederzeit helfen zu können. Mehrgenerationenwohnen kann aber auch bedeuten, dass man den heranwachsenden Kindern einen größeren Raum an Freiheit gewährleisten kann, ohne sie ganz aus der Obhut geben zu müssen.
Architektonisch lässt sich das Prinzip am besten mit einer Einliegerwohnung umsetzen.
„Zahlreiche Fertighäuser und Massivhäuser werden mit einer zusätzlichen Einliegerwohnung angeboten, um dem Wunsch nach mehr Familie unter dem eigenen Dach gerecht zu werden.“
Die Einliegerwohnung ist zwar an den Haupteingang des Hauses angeschlossen, hat jedoch darin noch mal einen eigenen Wohnungszugang. Mit separater Küche und Bad bietet sie so sehr viel Privatsphäre.
Der Bau von Einliegerwohnungen ist wieder stark im Kommen. Zahlreiche Fertighäuser und Massivhäuser werden mit einer zusätzlichen Einliegerwohnung angeboten, um dem Wunsch nach mehr Familie unter dem eigenen Dach gerecht zu werden.
Wiederentdeckt: Das Holzhaus
Das Holzhaus rückte für lange Zeit an den Rand der Aufmerksamkeit. Es galt als ländlich, bäuerlich und altmodisch. Doch der Bau mit dem natürlichen Rohstoff Holz erfreut sich neuerdings einer immer größeren Beliebtheit.
Das hat gute Gründe. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und hat schon deshalb eine gute Ökobilanz. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Baustoff aus der Region kommt. Das spart nicht nur CO2, sondern auch Anlieferungskosten. Das massive Holz ist außerdem ein optimaler Schalldämpfer. Und was dem Holzhaus einst zum Verhängnis wurde, ist heute zu einem reizvollen Argument dafür geworden: Der traditionelle und charmante Baustil eines Holzhauses liegt total im Trend. Außerdem bietet der Bau mit Holz heute sehr viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten, als man denken mag. Ein Holzhaus kann nicht nur traditionell, sondern auch sehr modern entworfen werden.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass Holz ein Naturprodukt und als solches pflegebedürftig ist. Je nach Holzart (damit variieren auch die Kosten) muss man die Wände regelmäßig lackieren, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Außerdem „lebt“ das Holzhaus. Das heißt, es atmet, bewegt sich und ist anfällig für Schädlinge wie den Holzwurm.
So smart
Der aktuellste Trend im Wohnungsbau ist das Smart Home. Zur Veranschaulichung stellen Sie sich folgende Szene vor: Anstatt mit einem Schlüssel öffnen Sie die Tür mit Ihrem Daumen. Wenn Sie eintreten, stellt sich das Haus selbstständig optimal auf Ihre Bedürfnisse ein. Regler messen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse, um sie Ihren zuvor programmierten Wünschen anzupassen.
In einem Smart Home sind alle Systeme miteinander verknüpft, laufen in einem Gesamtsystem zusammen und werden von dort aus gesteuert. Das heißt, Ihr Kühlschrank schickt Ihnen eine SMS, wenn die Milch alle ist. Wenn ein Stau gemeldet wird, klingelt Ihr Wecker automatisch früher. Und wenn Sie den Fernseher anschalten, wird selbstverständlich das Licht gedimmt. Das alles ist keine ferne Zukunftsvision, sondern bereits Realität.
Smart Home beruht auf der neusten Technik und wird aus verschiedenen Perspektiven heraus sehr skeptisch betrachtet. Vor allem wird der Sicherheitsaspekt und die gefährdete Privatsphäre kritisiert.
Besonders zu beachten gilt für Sie als Erstes jedoch, dass Sie sich frühzeitig für oder gegen ein Smart Home entscheiden sollten. Denn die Verbindung aller Bestandteile läuft über ein zentrales Kabelsystem, das mehrere Kilometer lang ist. Um diese immense Länge an Kabeln elegant in der Hauswand verschwinden lassen zu können, ist es notwendig sie rechtzeitig mit einzuplanen.
Bei einer Entscheidung für oder gegen den neuesten Trend im Hausbau sollte man sich also frühzeitig mit den Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.
Wir haben Ihnen in diesem Artikel die neuesten Hausbau-Moden kurz und knapp vorgestellt. Im Vordergrund stehen heutzutage nicht die praktischen Vor- und Nachteile beim Hausbau, sondern Ihre individuellen Gestaltungswünsche. Ermitteln Sie mithilfe unseres kostenlosen Hausbau-Planungstools ganz einfach, wie Ihr Traumhaus aussehen könnte.
Ich hoffe in einem Jahr können wir auch mit dem Bau unseres Hauses beginnen. Ich finde Ihre Auflistung der Trends toll, wobei das Holzhaus mich besonders überzeugt mit seiner Ökobilanz. Ich hoffe wir finden noch ein gutes Bauunternehmen. https://www.skl-bau.at/