Sobald Bauherren sich zum Bau eines ökologischen bzw. biologischen Gebäudes entschieden haben, müssen sie nicht nur viele Entscheidungen treffen, sondern werden auch mit einer Reihe von Informationen konfrontiert, um die sich im Vorfeld keine Gedanken gemacht haben. Spätestens an dieser Stelle stellt sich die Baufamilie die Frage, ob das ökologische Bauen sich lohnt und ob es in der Zukunft zu nennenswerten Problemen rund um ihr Traumhaus kommen könnte. Dennoch haben sich viele Fertighausanbieter auf den Holzbau spezialisiert, um der ökologischen Bauweise gerecht zu werden. Der folgende Artikel soll eine Reihe von wichtigen Fragen beantworten und Tipps rund um das ökologische Bauen geben.
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Die Grundlagen ökologisches Bauen: Beim Hausbau sollte möglichst wenig Energie verbraucht werden. Des Weiteren sollte nach Möglichkeit auf Schadstoffe verzichtet werden. Wichtig sind alle nachhaltigen, umweltbewussten und energiesparenden Maßnahmen rund um das Bauen. |
Vorteil ökologisches Bauen: Deutlich kleinerer CO2-Fußabdruck sowie ein Senken der Heizkosten. Baufamilien profitieren beim ökologischen Bauen auch von verschiedenen Fördermitteln. |
Was sind ökologische Baustoffe? Bei den ökologischen Baustoffen wird unterschieden in natürliche Baumaterialien wie Holz und Naturdämmstoffe sowie in recycelbare und lokal hergestellte bzw. gewonnen Baumaterialien. |
Grundlagen des ökologischen Bauens
Noch vor wenigen Jahren galt das ökologische Bauen, welches auch als „Grünes Bauen“ bezeichnet wird, als Nischenprodukt und wurde selten nachgefragt. In Fachkreisen ist die Rede vom Green Building.
Aktuell sind die Umweltbelastungen sowie der Ressourcen-Verschleiß größer denn je, sodass klar ist, dass die Erde bald nicht mehr für alle Menschen ausreichen wird. Dies erklärt, warum grundsätzlich ein kleinerer CO₂-Fußabdruck angestrebt werden soll, um die Bio-Kapazitäten nicht weiter zu überfordern.
Für das ökologische Bauen bedeutet dies, dass nicht nur mit möglichst wenig Energie gebaut wird, sondern dass auch möglichst wenig Schadstoffe verursacht werden sollen. Nur so können wir den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten. Somit sollte sowohl beim Bau als auch bei der späteren Nutzung der Immobilie auf nachhaltige, energiesparende und umweltbewusste Maßnahmen geachtet werden. Sehr gut umsetzen lässt sich dies durch den Einsatz von verschiedenen Smart Home Lösungen.
Um Baufamilien das ökologische Bauen schmackhaft zu machen, werden sie oft an die Vorteile rund um die Bauweise erinnert. So können auf lange Sicht die Energiekosten deutlich gesenkt werden und durch eine gezielte Ressourcenschonung ist es möglich, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Selbstverständlich sollte beim Bauen auf den Einsatz von giftigen Materialien verzichtet werden.
Vorteile des ökologischen Bauens
Ökologisch bauen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Haus nur aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien erbaut wird. Leider werden im Handel immer noch Baustoffe angeboten, die eine problematische Wirkung mit sich bringen und auf die beim ökologischen Bauen in jedem Fall verzichtet werden soll.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ökologisch bauen sich nicht nur positiv auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt, sondern auch auf die Umwelt und unser Klima. Mit der Bauweise Holzbau kann unter anderem für ein gutes Raumklima gesorgt werden, was das persönliche Wohlbefinden verbessern kann. Insbesondere Allergiker werden dies zu schätzen wissen.
Nachfolgend die Vorteile vom ökologischen Bauen zusammengefasst:
- Zum Einsatz kommen natürliche und nachwachsende Baustoffe wie zum Beispiel Holz sowie ökologische Naturdämmstoffe. Die verwendeten Materialien enthalten deutlich weniger Schadstoffe, was positiv für das Raum- und Wohnklima ist.
- Der CO₂-Fußabdruck ist im Vergleich mit dem konventionellen Hausbau aus Beton deutlich kleiner. Gleichzeitig kann Holz CO₂ binden.
- Auf lange Sicht können die Heizkosten gesenkt werden, denn Holz hat wärmedämmende Eigenschaften.
- Wird ein Haus ökologisch gebaut, können KfW-Fördermittel beantragt werden.
- Ein Öko-Haus bietet zudem akustische, medizinisch-psychologische sowie haptische Vorteile, sodass Allergiker im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Traumhaus aufatmen können.
Prinzipien des ökologischen Bauens
- Nachhaltige Nutzung von Ressourcen: Je weniger Ressourcen beim Bau, bei der Nutzung und beim Abriss eines Gebäudes verbraucht werden, umso umweltfreundlicher ist es. Erreichen lässt sich dies durch die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen, dem Einbau von energieeffizienten Fenstern, Türen, Heizsystemen und Wärmedämmungen. Ebenso wichtig ist das Nutzen von nachhaltigen Entwässerungssystemen sowie die stabile Baukonstruktion, um sicherzustellen, dass das Haus lange genutzt werden kann.
- Ökosystem schützen und Schonung der natürlichen Umwelt: Der Ausstoß von Schadstoffen in die Umwelt muss reduziert werden. Nur so kann der Abbau der Ozonschicht gestoppt und der Treibhauseffekt verringert werden. Des Weiteren kann so das Artensterben verhindert und die Versauerung von Gewässern und Böden vermieden werden. Erreichen lässt sich dies, wenn Transportwege kurz gehalten sowie beim Bau eines Gebäudes auf regenerative Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie gesetzt werden. Zusätzlich sollten möglichst biologisch abbaubare und umweltfreundliche Baustoffe zum Einsatz kommen.
- Wohngesundheit verbessern: Dies kann durch ein schadstofffreies Raumklima durch den Einsatz von baubiologischen Materialien ohne gesundheitsgefährdende Stoffe erreicht werden.
Ganzheitliche Ansätze im ökologischen Bauen
Beim ökologischen Bauen ist das Ziel nicht nur die Reduktion von Emissionen, sondern auch die Verbesserung der Wohngesundheit. Baubiologen und Architekten arbeiten eng zusammen, um Aspekte der Baubiologie in die Architektur zu integrieren. Dabei spielen Naturbaustoffe wie Holz und Lehm eine zentrale Rolle. Besonders wichtig sind hierbei die Wände und das Dach, die mit natürlichen Dämmstoffen ausgestattet werden, um eine optimale Isolierung zu gewährleisten.
Im Betrieb eines ökologischen Hauses wird auf den Einsatz von schadstoffarmen Materialien geachtet, um die Belastung durch Rohstoffe zu minimieren. Baubiologen prüfen regelmäßig die verwendeten Naturbaustoffe und Dämmstoffe auf ihre Verträglichkeit für Mensch und Umwelt. Diese umfassende Herangehensweise, gefördert durch den Bund, stellt sicher, dass alle Aspekte der Baubiologie und Architektur berücksichtigt werden, um nachhaltiges Bauen in Einklang mit der Natur zu ermöglichen.
Wie kann ich ökologisch bauen?
Häuser in Deutschland verursachen laut dem Bundesumweltamt rund 35 % des Endenergieverbrauchs und sorgen so für rund 30 % der CO₂-Emissionen. Für jedes Haus gibt es verschiedene Einsparpotenziale, um unter anderem die verschiedenen Klimaschutz-Bemühungen einzuhalten. Wir haben dazu recherchiert, um Planungsgrundsätze und den Einsatz von Nachhaltigkeitspraktiken besser zu verstehen.
Planungsgrundsätze
Schon bei der Planung ihres Hauses sollten Bauherren auf Flexibilität und auf die Zukunftsfähigkeit achten. Denn ein späterer Umbau des Eigenheims bedeutet, dass Materialien herausgerissen und entsorgt werden, denn nur selten können diese recycelt und wiederverwendet werden. Mit einer entsprechenden Planung können jederzeit Anpassungen am Haus vorgenommen werden, ohne dass ein Umbau nötig wird. Baufamilien sollten daher verschiedene Nutzungsmöglichkeiten einplanen, die eine Teilbarkeit der Räume oder einen Zimmertausch ermöglichen.
Die benötigte Heizwärme für das Eigenheim lässt sich sehr gut mit Sonnen- und Windenergie erzeugen. Dank der Installation einer Photovoltaik-Anlage kann die erzeugte Energie perfekt für den Betrieb des Hauses genutzt werden. Vielfach ist es möglich, überschüssige Energie in das öffentliche Netz einzuspeisen.
Das Haus sollte auf dem Grundstück so ausgerichtet werden, dass nicht nur die lokalen Klimabedingungen, sondern auch das Sonnenlicht genutzt werden können. So bieten zum Beispiel Fenster von oben mehr Licht als Fenster von der Seite.
Implementierung von Nachhaltigkeitspraktiken
Mit einer guten Wärmedämmung kann nicht nur der Heizenergieverbrauch, sondern auch der Primärenergieverbrauch gesenkt werden. Wichtig dabei ist, dass die Wärmedämmung im Winter die Wärme im Haus und im Sommer die Hitze draußen hält.
Mit ressourcenschonenden Haustechniken wie zum Beispiel nachhaltigen Entwässerungstechniken kann das gebrauchte Wasser vom Trinkwasser getrennt und wiederverwendet werden. Der Einsatz einer Holzpelletheizung hilft zusätzlich beim Energie sparen. Eine Pflanzenkläranlage kann durch die Wiederverwendung der Biomasse für die Herstellung von Dünger für den Garten genutzt werden.
Passivhaus- und Nullenergiehaus-Konzepte
Beim Passivhaus-Konzept liegt der jährliche Heizenergieverbrauch bei ca. 1,5 Liter Heizöl oder 1,5 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Vergleich dazu sind es bei einem normalen Gebäude mehr als 6 Liter bzw. Kubikmeter.
Beim Nullenergiehaus-Konzept deckt das Haus seinen Energiebedarf sogar selbst. Das Haus kommt ohne konventionelle Heizung aus. Stattdessen kommen beim ökologisch bauen Photovoltaik-Anlagen oder eine Solarthermie zum Einsatz.
Baumaterialien und Ressourcenmanagement
Beim ökologischen Bauen ist es wichtig, dass sowohl auf die verwendeten Baumaterialien als auch auf das richtige Ressourcenmanagement geachtet wird.
Ressourceneffizienz
Ökologisch bauen bedeutet, dass zum einen der Materialverbrauch niedrig gehalten werden muss und dass zum anderen, dass die Wiederverwendung von Baustoffen durch Recyclingmaßnahmen sichergestellt wird. Nach Möglichkeit sollten regionale Baustoffe zum Einsatz kommen, da hier die Transportwege kurz sind.
Ökologische Baustoffe
- Natürliche Materialien: Holz, Lehm, Stroh, Schilf, Kork und Bambus werden wegen ihrer nachwachsenden und biologisch abbaubaren Eigenschaften geschätzt. Holz ist dabei nicht nur umweltfreundlich, sondern auch allergenfrei und Wasserdampf-diffusionsoffen. Es kommt nicht zu Ausgasungen von Schadstoffen. Im Übrigen eignet sich Holz in Form von Holzfaserplatten auch sehr gut zur Dämmung. Lehm ist beim ökologischen Bauen der Baustoff schlechthin. Um für Innenwände eine stabile Platte aus Lehm zu erhalten, wird dieser mit Holzfasern oder mit Stroh armiert. Neben den guten Schallschutzeigenschaften absorbieren Lehmplatten auch Strahlungen.
- Recycelte Materialien: Recycelter Stahl, Glas und Kunststoff bieten eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien. Durch ihre Wiederverwendung kann Abfall reduziert und die Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Es ist jedoch wichtig, die Materialien möglichst sortenrein zu trennen. Mit recycelten Baumaterialien kann nicht nur die Ressourcenschonung unterstützt werden, sondern es lassen sich auch die Baukosten senken sowie die Nachhaltigkeit von Häusern erhöhen.
- Lokal gewonnene Materialien: Die Verwendung von Baustoffen, die lokal abgebaut oder hergestellt werden, sind bei der ökologischen Bauweise sehr wichtig. Zum einen können so der Energieaufwand für den Transport reduziert und die lokalen Wirtschaftskreisläufe gefördert werden.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
- Energieeffizientes Design: Es gibt eine Reihe von Techniken und Methoden, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Dabei geht es nicht nur um die Möglichkeiten am und im Haus, sondern auch bei der Garten- und Außengestaltung, kann ein energieeffizientes Design zum Einsatz kommen. Positiv auf das Klima im Haus wirken sich sowohl eine Erdanschüttung im Garten als auch eine Dachbegrünung aus. Diese Maßnahmen schützen das Haus im Winter zusätzlich gegen Kälte und sorgen dafür, dass im Sommer die Räume angenehm temperiert sind.
- Integration erneuerbarer Energien: Sowohl jetzt als auch in Zukunft spielen die regenerativen Energien beim Hausbau eine große Rolle. Neben Holz zur Wärmegewinnung sollte auch an die Installation von thermischen Solaranlagen und Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung gedacht werden. Die Photovoltaik-Anlage wandelt mithilfe von Solarzellen die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie um. Aus ökologischer Sicht sollte die so erzeugte Energie selbst genutzt werden. Wenn möglich, kann diese Energie auch gespeichert werden, da ein Einspeisen in öffentliche Netze kaum noch subventioniert wird. Mithilfe einer thermischen Solaranlage kann sowohl das Brauchwasser erwärmt als auch die Heizung unterstützt werden. Sehr oft kommen Flachkollektoren zum Einsatz, die nach Größe der Anlage, nach deren Ausrichtung und dem Energieverbrauch der Bewohner bis zu 70 % der Warmwasseraufbereitung und 15 % des Heizwärmebedarfs abdecken.
Wasserwirtschaft und -effizienz
- Wassersparende Technologien: Durch moderne und effiziente Anlagen kann der Verschwendung von Trinkwasser entgegengewirkt werden. Zu den modernen Lösungen gehört das Pressfitting. Damit lassen sich schon frühzeitig Lecks im Wasserkreislauf erkennen.
- Regenwassermanagement: Wasser, welches zum Kochen, Trinken oder im Bad benötigt wird, muss den höchsten Hygienestandards entsprechen. Anders sieht es beim restlichen Wasserverbrauch aus. Wasser für die Toilette, die Waschmaschine oder zum Gießen kann durch Regenwasser oder dem Wasser aus den Abflüssen ersetzt werden. Im Kleinen kann Regenwasser in Regentonnen gesammelt werden. Effektiver sind jedoch Tanks, die beim ökologisch bauen unter dem Grundstück eingegraben werden und die das Wasser sammeln.
Gesundes Bauen und Wohnen
- Schadstoffarme Baustoffe und Innenraumklima: Durch schadstoffarme Baustoffe kann das Innenraumklima in einem Haus deutlich verbessert werden. Die Baustoffe sind dabei nicht nur schadstoffarm, sondern auch wärme- und feuchtespeichernd, was sie ökologischer und gesundheitlich deutlich verträglicher macht. Zu den Materialien, die die Gesundheit der Bewohner nicht beeinträchtigen und ein gesundes Raumklima fördern, zählen Holz, Schafwolle, Flachs, Hanf, Roggen, Seegras, Stroh und Schilf.
- Naturbezogenes Design: Durch die Integration von Pflanzen und natürlichen Elementen in den Wohnräumen kann deutlich zur Verbesserung der Luftqualität und des Wohlbefindens beigetragen werden. Dies gilt auch für den Außenbereich. Im Garten sollte nach Möglichkeit auf heimische Pflanzen gesetzt werden. Diese bieten Wildbienen und anderen Insekten nicht nur Nahrung, sondern auch Nistplätze und Unterschlupf. Mit einem solchen Naturgarten kann das ökologische Bauen eines Hauses noch verbessert werden.
Wie ökologisch ist ein Holzhaus?
Holz hat nicht nur bautechnisch gute Eigenschaften, sondern es verfügt auch über eine lange Lebensdauer. Als Beispiel dienen hier die Fachwerkhäuser, die oft schon 500 Jahre und älter sind. Werden beim Bau eines Holzhauses einige Qualitätskriterien berücksichtigt, bringt Holz eine Reihe von Vorteilen mit sich.
Holz hat eine deutlich bessere Klimabilanz als jeder andere Baustoff und kann so leicht CO2-intensive Baumaterialien ersetzen. Gleichzeitig speichert Holz langfristig CO2. So können laut diverser Studien schon beim Bau eines Einfamilienhauses aus Holz 60 bis 70 Tonnen CO2 eingespart werden. Im weiteren Verlauf lässt sich Holz als Teil des natürlichen Kreislaufs umweltschonend entsorgen und recyceln. So ist es möglich, ein altes Holzhaus zurückzubauen und die einzelnen Bauteile wieder zu verwenden.
Ökologisch Bauen mit Fertighäusern
Ökologisch bauen funktioniert sehr gut mit Fertighäusern. Sehr beliebt in diesem Zusammenhang ist das Schwedenhaus, das bei Baufamilien immer beliebter wird. Die Fertighaus-Hersteller können mit einem Fertighaus aus Holz nicht nur ein gesundes Wohnklima garantieren, sondern auch den umweltfreundlichen Bau.
Ökobilanz – Messung der Umweltleistung
- Definition und Bedeutung der Ökobilanz: Mit der Ökobilanz wird der gesamte Lebensweg eines Produktes von der Rohstoffgewinnung und der Herstellung bis zum Transport, der Nutzung und der Entsorgung bezeichnet.
- Anwendung der Ökobilanz im Bauwesen: Im Bauwesen geht es dabei um den Bau einer Immobilie, die spätere Nutzung durch die Bewohner sowie einen eventuellen Rückbau eines Holzhauses.
Ökologische Fertighaus-Hersteller
Zu den führenden Herstellern, die sich auf ökologische Fertighäuser spezialisiert haben, gehören:
- Baufritz – Hier handelt es sich um einen echten Ökohaus-Pionier. Das Unternehmen baut bereits seit mehr als 120 Jahren Holzhäuser. Pro Jahr werden in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Luxemburg rund 200 Holzhäuser von diesem Anbieter erbaut.
- Weberhaus – Der Anbieter zählt zu den erfolgreichsten Fertighausherstellern in Deutschland. Bei den Themen Öko ist der Fertighausanbieter mit an erster Stelle.
- Max-Haus – Baufamilien können bei diesem Anbieter zwischen drei Baustilen wählen, nämlich dem Modulhaus, dem Schwedenhaus und dem Architektenhaus.
- Schwörer-Haus – Das Holz für die Fertighäuser wird aus einem Umkreis von ca. 60 km bezogen, was für eine energieeffiziente Produktion steht. 2020 wurde das Unternehmen aus diesem Grund vom Land Baden-Württemberg mit dem Umweltpreis ausgezeichnet.
Gesetzliche Vorschriften und Förderungen
- Bauvorschriften und Zertifizierungen: Um ein nachhaltiges Gebäude zu erkennen, ist es wichtig, dass es ein sogenanntes Green-Building-Zertifikat nachweisen kann. Zu den bekanntesten Zertifizierungen zählt die BNB-Zertifizierung, welche einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, um Nachhaltigkeitsaspekte zu bewerten. Ebenso wichtig ist die LEED-Zertifizierung mit ihren vier Stufen sowie das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Letzteres wurde vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen entwickelt, um so ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit zu fördern und eine rechtssichere Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln zu schaffen. Grundsätzlich müssen beim ökologisch bauen deutlich strengere Bauvorschriften eingehalten werden als bei der konventionellen Bauweise.
- Finanzielle Anreize: Baufamilien erhalten beim ökologisch bauen eine Reihe von verschiedenen Fördermitteln und steuerlichen Vorteilen. Unter anderem werden Baufamilien mit günstigen Krediten gefördert, sofern sie einen Antrag auf klimafreundliche Neubauförderung (KFN) stellen.
Kosten des ökologischen Bauens
Die Kosten rund um das ökologische Bauen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dabei geht es unter anderem um die Hausgröße und somit um die Grundrisse und auch um die Ansprüche, die Bewohner an ihr Eigenheim stellen. Einen sehr großen Einfluss auf die Kosten hat die Ausstattung. Aus diesem Grund kann auch kein pauschaler Preis rund um das ökologische Bauen genannt werden.
Grundsätzlich sind die Kosten für ein Ökohaus höher als bei einer konventionellen Immobilie. Kommen zum Beispiel klimafreundliche Baumaterialien und eine ressourcenschonende Ausstattung in Betracht, dann erhöht dies die Kosten deutlich. Jedoch muss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass die Hausbesitzer auf lange Sicht bei den Heiz- und Energiekosten sparen. Somit macht sich das ökologische Traumhaus im Laufe der Jahre wieder bezahlt.
Fallstudien und Best Practices
Das wohl nachhaltigste Haus, welches 2023 auch mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde, ist ein Fertighaus des Anbieters Baufritz. Das Haus hat nicht nur einen sehr kleinen CO2-Fußabdruck, sondern ist auch naturgesund, ressourcenschonend, CO2-neutral und energieeffizient.
Zukunft ökologischer Bauvorhaben
- Innovative Technologien und Trends: Die Zukunft rund um das ökologische Bauen wird immer mehr von innovativen Technologien geprägt werden. Diese reichen vom Hauses-Druck von verschiedenen Bauteilen bis hin zur Nutzung von KI für ein effizientes Energiemanagement. Die Grenzen des Möglichen lassen sich durch Investitionen in Entwicklung und Forschung deutlich erweitern, sodass die Nachhaltigkeit im Bauwesen weiter vorangetrieben werden kann.
- Globale und soziale Auswirkungen: Die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der Klimakrise sind eine der größten Herausforderungen für zukünftige Generationen, wenn es um das Bauwesen geht.
Höhere Investitionen in Nachhaltigkeit müssen hinsichtlich der Energieeinsparung durchgerechnet werden
Ökologischer und nachhaltiger Hausbau gestaltet sich oft nach individuellen Vorstellungen und Bauherren entscheiden selbst, welche ökologischen Standards sie hinausgehend über die gesetzlich vorgeschriebenen setzen wollen. Beim Hausbau führen Investitionen in die Nachhaltigkeit oft zu höheren Kosten, ob und wann sich diese durch geringere Energiekosten amortisieren, ist nicht immer pauschal zu sagen und muss genau durchgerechnet werden.
Bei Ökologie und Nachhaltigkeit kommt es auf viele Aspekte beim Hausbau an
Viele Anbieter, die beim ökologischen und nachhaltigen Hausbau mit Öko-Produkten werben, fokussieren sich lediglich auf einen Baustoff und die mit ihm in Zusammenhang stehenden Teilprozesse. Aber einzelne Materialien machen noch keine ökologische Bauweise aus, denn beim Bau eines tatsächlich nachhaltigen Hauses kommt es vielmehr auf den gesamten Bauprozess an.
Wenn Anbieter mit ökologischem und nachhaltigem Hausbau werben, sollten Bauherren genau hinschauen, welcher ökologische Standard wirklich dahinter steht und wie er erreicht wird. Gerade bei Ökologie und Nachhaltigkeit beim Hausbau kommt es auf eine möglichst große Erfahrung der Baufirma an. Denn es geht insbesondere um das Zusammenspiel verschiedener Komponenten, die den ökologischen Standard von der Bauphase bis hin zur späteren Energieeffizienz des Hauses ausmachen.
Es kann beim ökologischen und nachhaltigen Hausbau an vielen Stellschrauben gedreht werden: Stromversorgung, Warmwasseraufbereitung, Baumaterial, Heizung, Dämmung, Fenster und Türen. Man muss nicht immer in allen Bereichen das beste rausholen, wenn dafür letztlich keine Bereitschaft besteht. Bauherren können z. B. mit sehr guter Dämmtechnik einiges an Nachhaltigkeit erreichen und so z. B. in anderen Bereichen kürzer treten. Gute Dämmung ist ohnehin die kostengünstigste Methode, um einen ökologischen Anspruch zu verwirklichen. Investitionen z. B. in Solarthermie oder solare Stromversorgung sind dagegen teurer.
Ökologische Nachhaltigkeit am Beispiel Holzschutzmittel beim Holzhaus
Das Beispiel Holzschutzmittel veranschaulicht die beim ökologischen und nachhaltigen Hausbau häufig auftretende Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Umweltfreundlichkeit und der Bau-Realität. Einerseits gelten Holzhäuser als ökologisch wertvoll, andererseits ist die Verwendung von Holzschutzmitteln dies weniger. Denn der natürliche Rohstoff Holz ist nach der Behandlung nicht mehr recyclebar und kann somit nicht in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Andererseits sollte ein ökologisch nachhaltiges Gebäude langfristig stabil sein – und ohne Holzschutzmittel ist ein Holzhaus nunmal nicht die üblichen 80–100 Jahre bewohnbar.
Umweltbewusste Verbraucher können auf biologische Holzschutzmittel setzen, indem sie bei Anbietern darauf bestehen. Biologische Holzschutzmittel kommen auch ohne Biozide aus, da durch ihre Mittel das Holz so behandelt wird, dass holzschädigende Insekten dieses gar nicht mehr als Holz erkennen könnten (weil es bspw. so geruchsarm ist).
Hier erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile von Holzhäusern. Hier finden Sie eine Reihe von Artikeln zu spezifischen Themen rund ums ökologische Bauen und Nachhaltigkeit.
Biomasse und Windparks sind oft umstritten
Auch außerhalb der Baubranche ist nicht immer alles eindeutig, was abermals betont, das man sich am besten selbst ein möglichst umfassendes Bild macht, bevor man auf einen Trend aufspringt. Zum Beispiel sind Gewinnungsprozesse einiger regenerativer Energien umstritten. So steht das Biomasse-Verfahren immer wieder in der Kritik. Denn die Pflanzen und Böden, die nun für der Energiegewinnung dienen, fehlen oftmals bei der Herstellung von Nahrungs- oder Futtermittel. Außerdem verbraucht Biomasse im Verarbeitungsprozess selbst relativ viel Energie, was ihren tatsächlichen Nutzen für die Umwelt weiter in Frage stellt.
Auch die Windenergie wird kritisiert. Es gibt immer wieder Gruppen, die sich gegen die Errichtung weiterer Windparks aussprechen, da diese einen massiven Eingriff in die Natur bedeuten würden. Windräder und Windparks verändern Landschaftsbilder nicht unbedingt zum Guten und bringen oftmals Lärmbelastungen mit sich. Andererseits trägt die Windenergie einen großen Teil zur Energiewende und nachhaltiger Energieversorgung bei.
Kosten sparen durch Eigeninitiative z. B. beim Lehmbau
Manche Bauherren legen beim ökologischen und nachhaltigen Hausbau selbst Hand an. Das ist eine Möglichkeit, die höheren Investitionen abzufangen. Manche Arbeiten, gerade auch im Lehmbau, sind für Laien gut umsetzbar. Folgend eine Beispielrechnung:
Wer ein Haus auf 140m² mit drei Etagen und Keller bauen will und von etwa 275.000€ reinen Baukosten ausgeht, könnte bis zu 25.000€ durch Eigenleistung sparen.
Für weniger geübte Heimwerker eignen sich Maler- und Tapezierarbeiten, das Verlegen von Fliesen und Laminatboden und die Bearbeitung der Außenanlagen und des Gartens.
Versierte Handwerker können auch Wände eigenständig verputzen oder Arbeiten an Fenster, Türen und Treppen durchführen. An die Elektro- oder Sanitärinstallation sollten sich allerdings nur Profis wagen. Diesen kann dann aber gegebenenfalls etwas unter die Arme gegriffen werden. Hier erfahren Sie mehr zum Lehmbau.
Überblick über Arbeiten, die man selbst übernehmen kann, und wie viel Sie dabei sparen können:
Für Anfänger
Arbeit | Sparpotenzial |
Maler- und Tapezierarbeiten | 60–80 % |
Laminatboden verlegen | 10–25 € pro m² |
Fliesen verlegen | ca. 30 € pro m² |
Trockenbau | 60–70 % |
Außenanlagen | kann stark variieren |
Für Fortgeschrittene
Arbeit | Sparpotenzial |
Putz | 70–80 % |
Fenster, Türen und Treppen | 10–30 % |
Rohbauarbeiten | sehr zeitintensiv, deshalb kann hier durch Mithilfe viel gespart werden |
Fazit
Anbieter werben oft mit ökologischem und nachhaltigem Hausbau, da diesbezüglich ein Trend besteht, der hohe Absatzzahlen verspricht. Oft wird die Verwendung bestimmter einzelner Baustoffe bereits zum Öko-Haus hochstilisiert. Bauherren, die wirklich einen hohen ökologischen Standard realisieren wollen, sollten daher genau prüfen, was hinter den Angeboten steht. Denn sinnvolle Nachhaltigkeit kommt immer erst durch das Zusammenspiel verschiedener Komponenten (z. B. Baustoffe, Haustechnik, Dämmung etc.) zu Stande. Zudem können Bauherren mit ökologischem Anspruch darauf achten, dass die Baufirma bereits während der Bauphase auf Themen wie z. B. das Sparen von CO2-Emissionen achtet. Am besten ist, für den ökologischen und nachhaltigen Hausbau mit Baufirmen zusammenzuarbeiten, die auf diesem Gebiet viel Erfahrung vorweisen können und selbst für Ökologie und Nachhaltigkeit brennen. Allerdings laufen nachhaltige Maßnahmen oft auf höhere Investitionskosten hinaus. Man kann in Betracht ziehen, diese durch selbst geleistete Arbeiten zu mildern. Zudem sollte genau durchgerechnet werden, ob und wann sich z. B. Investitionen in die Energieeffizienz durch das Einsparen von Energiekosten tatsächlich auszahlen können.
Welche Bauweise ist nachhaltig?
Zu den nachhaltigen Gebäuden zählen alle natürlichen Baustoffe wie etwa das Fertighaus, welches regional und ohne lange Transportwege gebaut werden kann.
Welche Baumaterialien sind nachhaltig?
Sehr gute Beispiele für nachhaltige Baumaterialien sind Holz, Sandstein, Kies, Lehm, Kalk, Sand, Ton, Hanf, Flachs und Stroh.
Welche Rolle spielt die Baubiologie beim ökologischen Bauen?
Die Baubiologie sorgt dafür, dass Architekten Naturbaustoffe wie Holz und Lehm verwenden, etwa beim Dach und den Wänden. Dies verbessert den Betrieb des Hauses durch eine gesündere Umgebung. Der Bund unterstützt solche Bauweisen, um nachhaltiges Bauen zu fördern.
Ein naturnahes, ökologisches Haus war schon immer mein Traum. Gut zu wissen, dass viele Anbieter lediglich auf einzelne Materialien fokussieren, statt den ganzen Bau ökologisch zu gestalten. Ich werde Ihren Tipp zu Herzen nehmen und nach einem Bauunternehmen suchen, der auf alles achtet, vielen dank!
Ich finde auch, dass ökologisches Bauen geht nicht nur um die Materialien, sondern um das gesamte Bauprozess. Vor allem eine gute Wärmedämmung kann auch helfen, die Heizkosten zu verringern. Wir haben diesbezüglich für die Planung unseres neuen Hauses hier eine tolle Beratung gehabt
Vielen Dank für die wertvollen Tipps zum nachhaltigen Bau. Wir wollten auch ein nachhaltiges Haus bauen und können Ihre Tipps gut gebrauchen. Nun gehen auch schon die Vermessungen los.
Der nachhaltigen Hausbau beginnt mir der ökologischen Stromversorgung. Das Haus soll energieeffizient sein, worauf die Baufirma sich am Anfang an orientiert. Danke für die Aspekte und Komponente eines nachhaltiges Hausbaus!
Vielen Dank für die Aufklärung, dass es nicht auf einzelne Produkte, sondern auch auf eine ökologische Bauweise ankommt. Wir haben schon einige Ideen und werden, wie Sie vorschlagen, auf gute Dämmung und Solarstrom setzen. Vielleicht kann ein Unternehmen für den Naturschutz auch weiterhelfen.
Danke für diesen Beitrag zum nachhaltigen Hausbau. Es stimmt, dass dabei auch die Auswahl der Baumaterialien eine große Rolle spielt. Ich möchte auch bald eine Firma für Tiefbau beauftragen, diese soll auch ökologisch arbeiten.
Ich möchte ein Haus bauen. Primär selbst und aus Holz, da es nachhaltig ist. Werde mir auch bald einen Gabelstapler dafür mieten, um das Material gut zu koordinieren. Weitere Informationen habe ich hier gefunden: