Viele Senioren wünschen sich, in der eigenen Wohnung und dem gewohnten Umfeld alt zu werden. Da im Alter jedoch viele alltägliche Dinge, wie die Verrichtung von Hausarbeiten oder die Erledigung der Einkäufe, nicht mehr so leichtfallen, sind viele Menschen auf Unterstützung angewiesen. Sofern es möglich ist, werden diese Hilfestellungen von Verwandten übernommen, jedoch können viele im hohen Alter nicht auf ein familiäres Netzwerk zurückgreifen. Seniorendienstleister wie ADJUVANDO bieten Abhilfe und übernehmen all die Tätigkeiten, die auch Kinder für ihre Eltern übernehmen würden. Aus dem Interview mit Dr. Klaus Wemhöner.
Das Wichtigste in Kürze
- Seniorendienstleister bieten umfassende praktische und organisatorische Serviceangebote zur Unterstützung von älteren Menschen bei Tätigkeiten, die diese nicht mehr selbstständig übernehmen können.
- Betreuungs- und Unterstützungsangeboten sind dort Grenzen gesetzt, wo eine professionelle medizinische Versorgung oder permanente Überwachung notwendig werden.
- Eine Kombination aus baulichen Anpassungsmaßnahmen, Haustechnik und Dienstleistungsangeboten ermöglicht älteren Menschen ein möglichst langes, glückliches Leben in den eigenen vier Wänden.
Von A wie Abholservice bis Z wie Zaun streichen
Die Angebotspalette vieler Seniorendienstleister ist breit gefächert: Vom klassischen Betreuungsdienst, über die Erledigung von Einkäufen, die Verrichtung von Hausarbeiten und Reparatur- und Instandhaltungsdienste bis hin zu organisatorischen Hilfestellungen wie Begleitung bei Behördengängen und Hilfe beim Ausfüllen wichtiger Formulare und Anträge. Selbst die Korrespondenz mit Ämtern und Versicherungen übernehmen einige Dienstleister – oder helfen auch mal beim Wechsel des Stromanbieters. Insbesondere Serviceangebote zur Unterstützung bei aktiven bzw. praktischen Tätigkeiten, die von betagteren Menschen aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr so einfach auszuführen sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Nachfrage ist vor allem im Bereich der Haushaltsdienste (Wohnungsreinigung von Staubsaugen bis Fensterputzen, alltägliche Hausarbeit wie Waschen und Bügeln, Gartenarbeit, Reparaturservice etc.) besonders hoch. Auch Entrümpelungen und Wohnungsauflösungen werden häufig nachgefragt.
Trotz breitem Zielgruppenspektrum gibt es Grenzen der Unterstützung beim Seniorendienstleister
Obwohl natürlich alle Anfragen, egal von wem diese gestellt werden, bedient werden, zählt die Gruppe der älteren, häufig alleinlebenden Menschen (Generation 60+) zu den Hauptnachfragegruppen. Da die finanziellen Ressourcen im hohen Alter bei vielen Menschen geringer sind, ist es wichtig, dass die Angebote der häufig privaten Seniorendienstleister auch über die Kranken- bzw. Pflegekassen abgerechnet werden können. Die von ADJUVANDO angebotenen Betreuungs- und Entlastungsleistungen für Betroffene oder Angehörige werden beispielsweise, bei Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen, von der Pflegekasse übernommen. Grenzen sind der Unterstützung älterer Menschen in ihren eigenen vier Wänden jedoch dort gesetzt, wo eine Selbst- oder Fremdgefährdung der Kunden vermutet werden muss. Aufgrund von Demenz oder anderen geistigen Beeinträchtigungen vergessen ältere Menschen beispielsweise den Herd auszumachen oder verspüren den unerklärlichen Drang wegzulaufen. Punktuelle Service- und Unterstützungsdienstleistungen können dann durch eine 24-Stunden-Betreuung vor Ort ersetzt werden. Wenn es allerdings medizinisch nicht mehr möglich ist, eine Versorgung in der eigenen Wohnung zu gewährleisten, bleibt oft nur der Umzug in ein Pflegeheim als letzte Alternative.
Baulichkeiten + Technik + Service = eine optimale Kombination
In Ergänzung bieten viele Seniorendienstleister auch Vor-Ort-Beratungen zur barrierearmen Gestaltung der Wohnung an. Dr. Klaus Wemhöner, Gründer und Geschäftsführer von ADJUVANDO sieht sich am häufigsten mit Fragen zum barrierefreien Umbau von Sanitäranlagen (z.B. schwellenfreier Einstieg in Dusche und Badewanne, Erhöhung von Toiletten etc.) konfrontiert. Auch Türverbreiterungen laut DIN-Normen, die Beseitigung von Stolperfallen und das Tiefersetzen von Lichtschaltern zählen zu den gängigsten Umbaumaßnahmen. Darüber hinaus stellt die Unterstützung mittels AAL-Systemen (Ambient Assisted Living) eine gute Möglichkeit zur Gewährleistung eines langfristig eigenständigen Lebens im gewohnten Wohnumfeld dar. Mittels Vernetzungs- und Überwachungsmechanismen können beispielsweise elektronische Geräte automatisch ausgemacht werden, wenn der Kunde dies vergessen hat. Im Schlafzimmer verlegte Bodenmatten senden ein Signal, wenn der Patient aus dem Bett gefallen ist und Türsysteme geben Bescheid, sobald jemand die Wohnung betritt oder verlässt. Da diese Technologie aber noch in ihren Kinderschuhen steckt, ist die Nachfrage aufgrund der hohen Preise derzeit noch relativ gering.
Im Endeffekt lässt sich aber kaum sagen, was wichtiger ist. Dr. Klaus Wemhöner sagt dazu im Expertengespräch: „Es geht das eine nicht ohne das andere.“ Sowohl baulich-räumliche Anpassungsmaßnahmen und Haustechnik als auch Service- und Unterstützungsdienstleistungen sind wesentliche Voraussetzungen, um älteren Menschen einen sorgenfreien Lebensabend in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen.