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Einbruchschutz

Sich in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen ist ein Grundbedürfnis. Bauherren müssen jedoch nicht zwangsläufig auf teure Technik zurückgreifen, um sich vor Einbrechern zu schützen. In diesem Artikel finden Sie einige Tipps rund um den Einbruchschutz.

Das Wichtigste in Kürze
Leicht zugängliche Fenster im Erdgeschoss und Keller sollten durch Fenstergitter geschützt werden.

Schließen Sie Türen und Fenster stets ordentlich, wenn Sie das Haus verlassen. Verzichten Sie aber darauf, die Rollläden herunterzulassen.

Günstige TV-Simulatoren können Einbrecher abschrecken.

Einbruchschutz am Fenster

Fenstergitter

Rund 80% der Einbrecher steigen durch die Fenster ins Haus ein. Mit dieser Information im Hinterkopf wird schnell klar, dass sich erfolgreicher Einbruchschutz vor allem an ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen an den Fenstern messen lassen muss. Besonders wichtig sind dabei natürlich leicht zugängliche Fenster im Erdgeschoss und Keller.

Bei Fenstergittern wird zwischen 7 Widerstandsklassen unterschieden: RC 1 N / RC 2 N / RC 2 / RC 3 / RC 4 / RC 5 / RC 6. RC 1 N ist die niedrigste Widerstandsklasse und RC 6 die höchste. Die Polizei rät im privaten Bereich dazu, Fenstergitter der Sicherheitsstufe RC 2 zu verwenden. Jedoch sollten Bauherren, egal für welche Variante sie sich letztlich entscheiden, auf einige grundlegende Merkmale achten. Zum einen sollten die Gitterstäbe mindestens 18 mm dick sein. Zum anderen empfiehlt sich, dass der Abstand zwischen den Stäben nicht mehr als 12 cm beträgt. Außerdem ist es wichtig, dass die Gitterstäbe an ihren Berührungspunkten mit dem Gitterrahmen verschweißt sind. Neben der Wahl des entsprechenden Gitters sollten Bauherren weiterhin darauf achten, dass das Fenstergitter stabil im Baukörper verankert wird und es mehr als vier Befestigungspunkte gibt.

Jedoch haben Fenstergitter zwei große Nachteile: Sie stören die Sicht und sind auch ästhetisch nicht jedermanns Sache. Zwar gibt es viele verschiedene Modelle und Fenstergitter aus verziertem Gusseisen können beispielsweise den Stil eines romantisch gestalteten Hauses unterstreichen. Dennoch würden viele Bauherren Fenstergitter höchstens in Räumen anbringen lassen, in denen der Blick aus dem Fenster keine wichtige Rolle spielt, wie dem Bad oder Keller.

Die anderen Fenster der unteren Etagen sollten deshalb, sofern man hier auf Fenstergitter verzichten möchte, an die folgenden Empfehlungen der Polizei angepasst werden.

Sicherheitsglas und Pilzkopfzapfenbeschläge

Auch beim Fensterglas gibt es die sieben Widerstandsklassen, RC 1 N bis RC 6. Im privaten Kontext werden meist Gläser der Widerstandsstufen RC 1 N bis RC 3 verwendet. Die Polizei empfiehlt als EInbruchschutz die Widerstandsklasse RC 2 für Fenster im Erdgeschoss und Keller. Entsprechende Gläser halten einen Einbruchsversuch mit einfachen Werkzeugen mindestens drei Minuten lang stand. Um sich zusätzlich zu schützen, rät die Polizei zu abschließbaren Fenstergriffen und dem Einbau von Pilzkopfzapfenbeschlägen. Die pilzkopfförmigen Zapfen werden am Fensterflügel angebracht und entsprechende Schließteile am Fensterrahmen. Würde man versuchen, den Fensterrahmen auszuhebeln, würden sich die Pilzkopfzapfenbeschläge verhaken und könnten so einen Einbruch verhindern.

Türen

Auch für Türen gelten die gleichen Widerstandsklassen wie für Fenster und Fenstergitter. Bei Türen rät die Polizei zum Kauf eines Modells der Widerstandsklasse RC 2. Türrahmen, Türblatt, Beschlag und Schloss dieser Türen wurden erfolgreich auf ihre Stabilität geprüft. Sie müssen mindestens drei Minuten einem versuchten Einbruch mit einfachen Hebelwerkzeugen standhalten. Im Vergleich dazu kann eine Haustür der Widerstandsklasse RC 3 mindestens fünf Minuten lang einen Angriff abwehren. Türen der Widerstandsklasse RC 1 lassen sich jedoch schon leicht mit Werkzeugen aufbrechen und dienen bloß zum Schutz gegen körperliche Gewaltanwendungen.

Darüber hinaus sorgen ein Türspion und eine Türsprechanlage, nach Wunsch auch mit einer Videokamera, für Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Weitere Eingänge zum Haus sollten mit massiven Schubriegeln, zum Beispiel aus Profilstahl, gesichert werden. Vor allem wenn die Garage mit dem Haus verbunden ist, rät es sich für Bauherren frühzeitig über mögliche EInbruchschutz-Maßnahmen nachzudenken, da hier später kaum nachgerüstet werden kann. Wichtig ist außerdem eine Hochschiebesicherung für das Garagentor. Wenn sich in der Garage jedoch keine besonders wertvollen Gegenstände befinden, könnten Bauherren auch überlegen, ob ihnen eine verriegelbare Verbindungstür zum Haus genügen würde. Diese sollte dann den anderen Nebeneingängen zum Haus entsprechend gesichert sein.

Sicherheit braucht nicht zwingend teure Technik

Selbst von Seiten der Polizei wird nicht zwingend zur Installation von Alarmanlagen und anderem elektronischen Einbruchschutz geraten. Professionelle Alarmanlagen seien oft recht teuer und dienen im Endeffekt dazu, einen bereits begangenen Einbruch zu melden. Um zu verhindern, dass es überhaupt soweit kommt, sei deshalb die mechanische Grundsicherung des Hauses unter anderem durch Gitter an besonders leicht zugänglichen Fenstern, Sicherheitsglas und Pilzkopfzapfenbeschläge an den Fensterrahmen unerlässlich. Der Einbau von Alarmanlagen könnte dennoch sinnvoll sein, wenn im Haus besonders wertvolle Objekte aufbewahrt werden.

Alarmanlagen

Sofern sich Hausbesitzer für den Einbau einer Alarmanlage entscheiden, sollten einige Hinweise beachtet werden. Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Alarmanlage beispielsweise von der VdS, Verband der Sachversicherer, geprüft wurde. Weiterhin ist es unerlässlich, dass das Gerät regelmäßig von einem Elektrotechniker gewartet und instand gehalten wird. Und natürlich könnte die Alarmanlage ihren Nutzen nicht erfüllen, wäre sie nicht rund um die Uhr mit einer Notruf-Hotline verbunden.

Neben diesen grundsätzlichen Vorkehrungen müssen Hausbesitzer für den richtigen Sicherheitsgrad ihrer Alarmanlage auswählen. Es gibt vier Grade, wobei Grad 1 die niedrigste und Grad 4 die höchste Sicherheitsstufe darstellen. Für ein gewöhnliches Einfamilienhaus empfiehlt die Polizei eine Alarmanlage des zweiten Grades.

Doch gibt es auch zwischen verschiedenen Modellen des zweiten Grades große Unterschiede in der Wirkungsweise. Möchten Hausbesitzer Hauseingänge und Fenster bewachen, bieten sich Öffnungsmelder, Verschlussmelder oder Durchbruchmelder an. Einzelne Räume sichert man hingegen mit  Bewegungsmeldern, Infrarot- oder Lichtschranken.

Günstige Maßnahmen für eine erhöhte Sicherheit

Günstige Möglichkeiten, um Einbrecher schon im Vorhinein abzuschrecken, sind TV-Simulatoren und Licht-Zeitschaltuhren. Besonders wenn Hausbesitzer für längere Zeit verreisen, können solche Anschaffungen nützlich sein. TV-Simulatoren schalten sich automatisch bei Dämmerung ein oder können auf dauerhaften Betrieb eingestellt werden. Von außen sehen die wechselnden Lichter wie ein laufender Fernseher aus und täuschen so die Anwesenheit der Hausbesitzer vor. TV-Simulatoren gibt es schon ab 15 €. Eine andere Möglichkeit, damit das Haus während längerer Reisen nicht unbewohnt wirkt, ist eine Licht-Zeitschaltuhr. Hausbesitzer können sie so einstellen, dass zu bestimmten Uhrzeiten das Licht in verschiedenen Räumen des Hauses ein- und ausgeschaltet wird.

Einfache Verhaltensregeln

Um sein Haus gegen Einbrecher zu sichern, braucht es nicht unbedingt teure Alarmanlagen und aufwendige Smart-Home-Technologien. Auch einfache Verhaltensregeln helfen dabei, sich selbst und das Eigenheim zu schützen. Vor allem wenn man das Haus verlässt, sollte darauf geachtet werden, dass alle Fenster und die Terrassentür geschlossen sind. Das Gleiche gilt für die Haustür. Schließt man nicht richtig ab, erleichtert das einen Einbruch um ein Vielfaches. Außerdem können zukünftige Hausbesitzer schon beim Bau des Hauses darauf achten, dass leicht zugängliche Fenster im Erdgeschoss und Keller mit Gittern ausgestattet werden.

Kontraproduktiv könnte es hingegen sein, die Rollläden herunter zu lassen, wenn man das Haus während eines Urlaubs oder auch nur für einige Stunden verlässt. Sofern die Rollläden nicht über eine spezielle Hochschiebesicherung verfügen, bieten sie keinerlei EInbruchschutz. Im Gegenteil signalisieren heruntergelassene Rollläden, dass gerade niemand zu Hause ist und sich eine Gelegenheit bieten könnte.

Fazit

Es braucht nicht unbedingt eine Alarmanlage. Wichtiger sind die mechanischen Vorkehrungen: Türen und Fenster mit einer guten Sicherheitsklasse und Fenstergitter an besonders exponierten Fenstern. Darüber hinaus können z. B. bei längerer Abwesenheit psychologische Tricks wie die Zeitschaltuhr für den Fernseher oder für verschiedene Lampen dazu beitragen, Einbrecher fern zu halten. Beim Hausbau sollten Bauherren also die bestimmte Ausstattung eines Angebots auch nach Sicherheitsaspekten checken. Es ist allemal kostengünstiger, die Sicherheitstechnik gleich beim Hausbau mit einzuplanen als später nachzurüsten.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.

6 Kommentare zu “Einbruchschutz

  1. Danke für die Info über Einbruchschutz. Ich möchte mein Haus sicherer machen. Ich werde darüber nachdenken, etwas über Sicherheitstechnik zu recherchieren, während ich über Einbruchschutz für mein Haus nachdenke.

  2. Gut zu wissen, dass es bei Alarmanlagen 4 unterschiedliche Grade gibt, wobei für ein Einfamilienhaus der Grad 2 empfohlen wird. In meinem Geschäft gab es letzte Woche einen Einbruch, bei dem einige Wertgegenstände gestohlen wurden. Als zukünftige Sicherheitsmaßnahme werde ich mich an einen Experten für Alarmanlagen wenden.

    https://www.gerof.at/sicherheitstechnik

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