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Hanghaus

Wenn ein Haus an einem Hang gebaut werden soll, dann erfordert dies jede Menge Fachwissen sowohl vom Architekten als von der Baufirma. Grund hierfür ist, dass das Hanghaus speziell gegen das Abrutschen gesichert werden muss. Gleichzeitig muss ein Schutz gegen das Eindringen von Wasser errichtet werden. Wurden alle diese Hürden genommen, können sich die Bewohner an einem unverbaubaren Talblick erfreuen. Der folgende Artikel soll Tipps rund um das Haus am Hang geben.

Schnelleinstieg ins Thema

Worauf beim Standort achten? Bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück ist auch die bestehende und zukünftige Bebauung nicht unwichtig. Grundsätzlich sollte ein Baugrundgutachten in Auftrag gegeben werden. So kann sichergestellt werden, dass das Grundstück ausreichend Tragfähigkeit besitzt und welche Maßnahmen bei der Planung in Betracht gezogen werden müssen.
Verschiedene Bauweisen: Für das Hanghaus gibt es unterschiedlichen Möglichkeiten rund um das Bauen. Neben dem Bauen in den hang ist auch das Bauen auf Stelzen, eine Aufschüttung des Hangs sowie die Terrassenbauweise möglich.
Unterkellerung: Um den Höhenunterschied auszugleichen, sollte an eine Unterkellerung gedacht werden. Der Keller schafft zusätzlichen Wohnraum und kann unter Umständen auch als Einliegerwohnung vermietet werden. Experten raten beim Hanghaus zu einem Beton-Fertigkeller, der nicht nur wasserdicht ist, sondern auch im Wasser schwimmen könnte.

Was ist ein Hanghaus?

Hanghäuser bieten aufgrund der unverbaubaren Lage den Hausbesitzern einen fantastischen Ausblick über das Tal und die umliegende Landschaft. Architektonisch gesehen ist das Hanghaus ein Highlight. Dies gilt im Besonderen dann, wenn das Haus in den Hang integriert wurde. Im Vergleich zum ebenerdigen Haus wird hierbei die natürliche Hanglage genutzt, damit sich das Traumhaus harmonisch in die topografischen Gegebenheiten einfügt.

Hanghaus

Standortanalyse und Vorbereitung

  • Wichtigkeit eines Baugrundgutachtens – Bereits vor dem Kauf des Grundstücks sollten die zukünftigen Bauherren ein Baugrundgutachten in Auftrag geben. Im Rahmen eines solchen Gutachtens wird ein Sachverständiger die einzelnen Bodenschichten auf Tragfähigkeit, Grundwasservorkommen, Setzungsverhalten, Aufnahmefähigkeit des Bodens sowie auf eventuelle ökologische Belastungen untersuchen. Gerade beim Hanghaus ist es essenziell wichtig zu überprüfen, ob die einzelnen Erdschichten so stabil sind, dass es aufgrund des Gefälles nicht zu einem Abrutschen des Hauses kommen kann. Des Weiteren muss überprüft werden, wie viel Sicker- und Schichtenwasser sich am Fundament des Hauses auf dem Weg ins Tal staut. Damit das Wasservorkommen beurteilt werden kann, reicht bei der Baugrundsondierung die übliche Rammsondierung in der Regel nicht aus. Um auf der sicheren Seite zu sein, muss am Hang ein punktueller Einschnitt vorgenommen und eine Schürfgrube angelegt werden. Diese Maßnahmen garantieren detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen Schichten schon bevor mit der Bebauung begonnen wird. Liegen diese Ergebnisse vor, kann der Planer entscheiden, welche Maßnahmen nötig sind, um das Hanghaus zu realisieren.
  • Auswahl des richtigen Hanggrundstücks – Bevor das Grundstück gekauft wird, sollte ein Blick auf die bestehende und zukünftige Bebauung geworfen werden. Dies ist nötig, um die Blickachsen erkennen zu können, denn dadurch wird verdeutlicht, wie es mit der Verschattung rund um das Grundstück aussieht. Liegt das Grundstück an einem Nordhang, wird das Haus von den darüber liegenden Häusern beschattet, was sehr oft als Problem angesehen wird. Möchten die zukünftigen Hausbesitzer von vielen Sonnenstunden am Tag profitieren, sollte sie beim Kauf zu einem Grundstück an einem Südhang tendieren. Ein solches Hanggrundstück bietet auch einige energetische Vorteile, wenn es um die Installation einer Photovoltaik- oder Solaranlage geht. Dies verdeutlicht auch, warum Südhang-Grundstücke in der Regel deutlich teurer sind als Grundstücke an einem Nordhang. Wer sich jedoch für ein Baugrundstück am Ost- oder Westhang entscheidet, kann die Verschattung sowie die Sonneneinstrahlung rund um das Architektenhaus perfekt miteinander kombinieren.

Planungsgrundlagen für Hanghäuser

Das Haus in Hanglage erfordert viel Fachwissen in Bezug auf die Planung sowie die Ausrichtung des Hauses.

Entwurfs- und Bauplanung

Wie bei jedem anderen Bauvorhaben ist für das Haus am Hang ein tragfähiges Fundament die Grundvoraussetzung für den Bau. Je nach Beschaffenheit des Bodens bieten sich verschiedene Bauweisen an.

  • Bauen in den Hang – Ist der Boden des Grundstücks nicht zu felsig, kann das Haus in den Hang integriert werden. Dies bedeutet, dass die unterste Etage auf der Hangseite unterhalb der Erde liegt. Auf der Talseite werden entsprechende Fenster integriert. In den meisten Fällen ist hier auch der Hauseingang zu finden. Die Bauweise sorgt dafür, dass die im Erdreich liegenden Außenwände im Rahmen der Dämmung von einer konstanten Bodentemperatur von ca. 8 Grad profitieren.  Das Hanghaus ist bei dieser Bauweise sehr viel Feuchtigkeit ausgesetzt, sodass ein gutes Drainagesystem dafür sorgen muss, dass das Hangwasser vom Haus weggeleitet wird. Des Weiteren müssen alle erdberührenden Bereiche des Hauses sehr sorgfältig abgedichtet werden. Von Vorteil ist, dass die Hanglage als Garage genutzt werden kann, wenn die Zufahrt auf der Talseite liegt. Die Hausbesitzer gelangen so immer trockenen Fußes in ihr Traumhaus.
  • Bauen auf Stelzen – Da bei einem sehr felsigen Boden und einem starken Gefälle der Aushub sich schwierig gestaltet, kann das Haus am Hang auf der Talseite aufgeständert werden. Die Bodenplatte liegt dabei oben auf dem Hang. Weiter unten steht das Haus auf Stelzen, welche mit einem Punktfundament im Hang verankert werden. Auf der Talseite kann die Ständerkonstruktion als Carport oder überdachter Eingang genutzt werden. Nachteil der Ständerbauweise ist, dass neben den Außenwänden auch die Unterseite stark den Außentemperaturen ausgesetzt ist. Aus diesem Grund muss das Haus auf der Unterseite besonders gut gedämmt werden.
  • Terrassenbauweise – Das Haus wird terrassenartig in die Hanglage integriert. Dies sieht optisch ansprechend aus, bedeutet jedoch bei Planung und Konstruktion viel Aufwand. Es gibt sehr viele Außenwände, was für deutliche Mehrkosten bei den Baukosten sorgt. Auch die Übergänge und die Anschlüsse an verschiedenen Ebenen bedeuten Mehrkosten, die den Hausbau deutlich verteuern. Je nach Hanglage können bei der Terrassenbauweise ganze oder halbe Split-Level-Geschosse versetzt gebaut werden. Allerdings müssen die Hausbewohner sehr gut zu Fuß sein, denn sowohl im Innen- als auch Außenbereich sind Treppen unabdingbar, um die Höhenunterschiede zu überwinden.
  • Aufschüttung des Hangs – Oftmals müssen Bauherren einzelne Bereiche des Grundstücks aufschütten lassen, um für einen entsprechenden Ausgleich zu sorgen. Die Aufschüttung kann auf der Talseite sehr umfangreich ausfallen, sodass es möglich ist, hier künstliche Ebenen zu erstellen. Optisch ragt das Haus deutlich aus dem Hang heraus. Jedoch muss im Vorfeld anhand einer Bauvoranfrage geklärt werden, ob die Aufschüttung genehmigt wird. Dies ist immer von den Vorgaben im Bebauungsplan abhängig.

Ausrichtung des Gebäudes

Die Ausrichtung des Hauses ist bei einer Hanglage sehr wichtig. Im Folgenden möchten wir aufzeigen, wie sich die Ausrichtung in Bezug auf die Himmelsrichtungen auf das Hanghaus auswirkt.

  • Südhang – Das Haus ist zur Sonne hin geöffnet, was wiederum ideal für die Verwendung von Sonnenenergie ist. Hausbesitzer müssen auf den sommerlichen Wärmeschutz achten, da gerade die Südterrassen im Sommer sehr heiß werden können.
  • Nordhang – Das Haus führt ein Schattendasein, da es wenig direkte Sonneneinstrahlung bekommt. In Kombination mit einer guten Dämmung sind große Fenster in Richtung Norden ideal. Die Terrasse sollte nach Möglichkeit neben dem Haus platziert werden, um eine Verschattung zu vermeiden.
  • Ost- bzw. Westhang – Je nach Lage wird hier auf die Morgen- oder Abendsonne verzichtet. Bei sehr steilen Grundstücken hat eine solche Lage deutliche Auswirkungen auf Haus und Garten. Die zukünftigen Bauherren sollten vor dem Grundstückskauf die Besonnung und die Möglichkeiten der Nutzung überprüfen.

Bauweisen und Konstruktionsmethoden für ein Haus am Hang

Beim Bauen am Hang können Bauherren zwischen verschiedenen Bauweisen und Konstruktionsmöglichkeiten wählen.

Unterschiedliche Bauweisen

  • Split-Level-Bauweise – Experten sprechen hierbei auch von der Terrassenbauweise, bei der das Haus terrassenartig in den Hang integriert wird. Dies sieht zwar ansprechend aus, ist allerdings konstruktionstechnisch sehr aufwändig. Das fertige Haus verfügt über viele Außenwände, welche die Baukosten deutlich in die Höhe treiben. Je nach Gefälle können beim Split-Level bauen sowohl halbe als auch ganze Geschosse errichtet werden.
  • Bau auf Stelzen – Das Eigenheim auf Stelzen zu errichten ist empfehlenswert, wenn entweder der Boden sehr felsig ist oder das Gefälle sehr stark. Das Haus wird auf der Talseite auf Stelzen gebaut, die mit einem Punktfundament im Hang verankert werden. Im oberen Bereich dagegen liegt die Bodenplatte über dem Erdreich.
  • Eingraben des Hauses – Ist der Boden nicht sehr felsig, kann das Haus auch in den Hang gebaut werden. In Fachkreisen ist die Rede von dem Eingraben des Hauses. Auf der Hangseite liegen die Räume der untersten -etage unter dem Erdreich. Als Ausgleich werden die Außenwände auf der Talseite mit großen Fenstern ausgestattet. Im Übrigen ist auch der Hauseingang oftmals auf der Talseite zu finden. Diese eignet sich gut als Zufahrt und zum Bau einer Garage, sodass die Hausbesitzer immer trockenen Fußes in ihr Traumhaus gelangen.

Wahl des Fundaments und Anpassungen

Beim Hanghaus ist das sichere Fundament aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Bodens sehr wichtig. Dies bedeutet, dass das Fundament sicher im Boden  verankert werden muss, damit es den besonderen Lasten durch einen erhöhten Erd- und Wasserdruck standhalten kann. Je nach Untergrund und dessen Tragfähigkeit müssen Stützmauern und Verstärkungen zum Einsatz kommen. Bei der Gründung rund um das Bauen in den Hang muss das Fundament entsprechend dem Erddruck berechnet werden. Rammpfähle, verstärkte Bewehrungen und Betonsockel sorgen für eine sichere Lastabtragung.

Ebenfalls bei den statischen Vorgaben zu beachten sind die Windgeschwindigkeiten, denen das Haus am Hang ausgesetzt ist.

Damit der Höhenunterschied beim Hanghaus ausgeglichen werden kann, bietet es sich an, bei der Planung an einen Keller zu denken. Dazu wird der Keller auf der Hangseite in das Erdreich eingegraben. Durch die Unterkellerung wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen, der sowohl als Einliegerwohnung oder auch als Büro und Hobbyraum genutzt werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Keller als reinen Nutzkeller zu verwenden. Er bietet ausreichend Platz für die Haustechnik, sodass in der darüberliegenden Wohnebene keine wertvolle Wohnfläche verschwendet werden muss. Auch geräuschintensive Geräte wie Waschmaschine und Co. finden einen festen Platz im Nutzkeller.

Beim Kellerbau rund um das Fertighaus raten Experten zu einem Beton-Fertigkeller. Der Fertigkeller wird im Werk des Herstellers vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch aufgebaut. Die modernen Beton-Fertigkeller sind so wasserdicht, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes auch im Wasser schwimmen können.

Architektonische Gestaltung von Hanghäusern

Sowohl die Architektur als auch das Design spielen beim Bauen am Hang eine entscheidende Rolle. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich beim Hanghaus um ein Fertighaus oder ein Haus in Massivbauweise handelt.

Bei der Terrassenbauweise müssen die Höhenunterschiede des Grundstücks mit unterschiedlichen Treppen überwunden werden. Somit ist die Bauweise nicht für das barrierefreie Wohnen geeignet.

Beim Bauen am Hang profitieren Baufamilien von einer Reihe von Möglichkeiten, eine Terrasse oder einen Balkon zu platzieren. Wenn es möglich ist, dann sollten sowohl Terrasse als auch Balkon an der Südostseite des Hauses geplant werden, denn hier wirkt die Sonneneinstrahlung am natürlichsten.

Die Wohnfläche beim Haus in Hanglage kann so konzipiert werden, dass die Räume unterschiedlich stark vom Tageslicht profitieren. Dies bedeutet das Wohnzimmer und die Küche sollten möglichst an der Südseite geplant werden. Schlafzimmer, Kinderzimmer und Badezimmer sollten nach Möglichkeit in die Nordseite integriert werden, da hier oft weniger Sonnenlicht gewünscht wird. Eine so geplante Raumaufteilung bietet einige Vorteile, denn gerade das Wohnzimmer profitiert vom natürlichen Tageslicht, sodass hier auf den Einsatz von künstlichem Licht weitestgehend verzichtet werden kann.

Wasser- und Drainagemanagement

Rund um das Hanghaus ist beim Bauen nicht nur die Bodenbeschaffenheit wichtig. Der Fokus sollte auf das Sickerwasser (versickerndes Regenwasser), das Grundwasser und auf die wasserführenden Bodenschichten (Schichtwasser) gelegt werden. Rund um die Planung des Hauses müssen ein paar wichtige Details beachtet werden. In erster Linie geht es dabei um die Unterschiede zwischen dem höchsten Wasserstand aus dem Grundwasser (HGW) und dem höchsten Wasserstand aus Hochwasser (HHW).

Grundsätzlich fließt das Sickerwasser beim Bauen am Hang in Richtung Tal. Wird an dieser Stelle im Hang ein Haus gebaut, dann staut sich das Wasser an der Rückseite der Gebäudehülle und drückt permanent gegen die Bausubstanz.  Ein hoher Grundwasserstand und Schichtwasser sorgen für eine Wasseransammlung an der Gebäudehülle. Dies erklärt, warum ein modernes Hanghaus sehr gut gegen Feuchtigkeit und eindringendes Wasser geschützt werden muss. Möglich ist dies mit der sogenannten „Schwarzen Wanne“, Drainagen und gezielt gesetzten Anschlüssen für die Grundstücksentwässerung. Die Anschlüsse sollen die Wasserströme ableiten, damit es nicht zur Staunässe kommen kann. Zu beachten sind beim Bau eines Hanghauses die Vorschriften der DIN 18533 zur Bauwerksabdichtung. Zusätzlich zu dieser DIN müssen beim Bauen am Hang weitere Abdichtungsnormen beachtet werden. Im Einzelnen sind das:

  • DIN 18531 – Abdichtung von Dächern bei Balkonen, Loggien und Laubengängen
  • DIN 18532 – Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton
  • DIN 18534 – Abdichtung von Innenräumen
  • DIN 18535 – Abdichtung von Behältern und Becken

Sehr oft kommt es beim Bau eines Hanghauses auch zu Streitigkeiten aufgrund von Hangwasser mit den Besitzern der tiefer liegenden Grundstücke. Für die Besitzer bedeutet dies, dass sie nicht nur mit den Naturkräften des Wassers klarkommen müssen, sondern mit dem Wasser durch bauliche Veränderungen der darüberliegenden Grundstücke. Die Probleme, die daraus entstehen resultieren auf unterirdisches Wasser, welches über deren Hanggrundstück läuft.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Wie bei jedem anderen Bauvorhaben auch, können beim Bauen am Hang verschiedene ökologische Baustoffe sowie natürliche Materialien eingesetzt und verarbeitet werden. Baufamilien, die sich dafür entscheiden, bekommen nicht nur ein energieeffizientes Einfamilienhaus, sondern auch die Sicherheit, dass sie ihr Hanghaus nachhaltig gebaut haben.

Neben der ökologischen Nachhaltigkeit ist gerade die Energieeffizienz beim Bauen am Hang sehr wichtig. Aus diesem Grund wird während des Hausbaus sowie bei der späteren Nutzung die Optimierung der natürlichen Ressourcen angestrebt. Dies bedeutet, dass die Räume in Südrichtung  für eine optimierte Energienutzung mit großen Panoramafenstern ausgestattet werden sollen. Zusätzlich ist die Südseite beim Hanghaus ideal für die Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen. Neben der Wind- und Sonnenenergie sollte beim Bauen am Hang auch an den Einsatz von Biomasse, Wasserkraft und Geothermie geachtet werden. Diese erneuerbaren Energiesysteme leisten einen nicht unwichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Keller integrieren in Hanglage

Beim Bauen in Hanglage ist der Keller zwingend erforderlich. Die Kellerräume lassen sich sehr gut zu Wohnzwecken nutzen, sodass das Hanghaus grundsätzlich etwas kleiner ausfallen kann. Ein erfahrener Architekt wird die Möglichkeiten gerne aufzeigen.

Was gilt es zu beachten?

In den meisten Fällen wird der Keller beim Hanghaus auf der Hangseite in das Grundstück eingegraben.

Verschiedene Kelleroptionen für das Hanghaus

Beim Hanghaus kann sowohl ein Beton-Fertigkeller als auch ein gemauerter Keller mit einer sogenannten „Schwarzen Wanne“ errichtet werden.

Vorteile eines Kellers im Hanghaus

Der zusätzliche Platz kann optimal genutzt werden. Als zusätzlicher Wohnraum bietet sich die Vermietung als Einliegerwohnung an. Soll der Wohnraum nicht vermietet werden, dann ist ausreichend Fläche für ein Büro, Hobbyraum und dergleichen vorhanden.

Hierauf sollte beim Wohnen im Keller geachtet werden

Damit der Keller ausreichend mit Tageslicht versorgt wird, sollten die Kellerfenster mit Lichtschächten versehen werden. Ebenfalls wichtig sind die Dämmung der Außenwände sowie die Installation von speziellen Lüftungsanlagen. Letzteres sorgt dafür, dass ein regelmäßiger Luftaustausch stattfindet und es nicht zur Schimmelbildung durch Feuchtigkeit kommt.

Für einen Wohnkeller werden die Räume des Kellers als Geschossfläche gewertet, welche vom zuständigen Bauamt geregelt wird. Rund um den Wohnkeller beim Hanghaus müssen Eigentümer die Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes sowie der Landesbauordnung einhalten. Dazu gehören:

  • Wärmedämmung
  • Geschosshöhe
  • Zweiter Fluchtweg
  • Größe der Fenster

Nutzkeller oder Wohnkeller?

Für Hanghäuser mit Keller ist der Wohnkeller ideal, da dieser nicht nur zu einer Wertsteigerung des Eigenheims führt, sondern durch Vermietung für regelmäßige Einnahmen sorgt. Der Wohnkeller kann aber auch als Home-Office oder als Hobbyraum genutzt werden.

Soll der Keller nach dem Bauen am Hang als reiner Nutzkeller verwendet werden, bietet er ausreichend Platz für die Haus- und Heiztechnik, sodass keine wertvolle Wohnfläche im darüber liegenden Erdgeschoss verschwendet werden muss.  

Rechtliche Aspekte und Genehmigungsverfahren

Rund um das Bauen am Hang wird von den jeweiligen Gemeinden auf das exakte Einhalten der Richtlinien und Vorschriften geachtet. Bei den kleinsten Abweichungen wird vielfach die Erteilung einer Baugenehmigung verweigert.

Kostenmanagement und Budgetplanung

Beim Bauen am Hang müssen Baufamilien generell mit deutlich höheren Kosten rechnen. In die Kalkulation der Kosten sollte auf jeden Fall die Bodenbeschaffenheit und das Gefälle des Grundstücks eingeplant werden. Grundsätzlich entstehen durch die folgenden Aspekte höhere Kosten beim Hanghaus:

  • Mehr Planungsaufwand
  • Besonderheiten rund um die Baustellenlogistik und die Infrastruktur
  • Mehraufwand bei den Erdarbeiten
  • Komplizierte Gründung für das Fundament
  • Mehr Aufwand für die Gestaltung und Befestigung der Außenanlagen

Wer sich beim Hausbau für eine Hanglage entscheidet, bekommt oftmals das Grundstück deutlich günstiger als Grundstücke in einer anderen Lage. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn nur auf den ersten Blick erscheint der Hausbau günstiger. Das Bauen der Hanghäuser wird durch verschiedene Faktoren kostspieliger. Mit einem erfahrenen Architekten als Partner kann sowohl bei der Architektur als auch beim Design einiges aus dem Hanggrundstück herausgeholt werden, sodass die hohen Baukosten sich wieder relativieren.

Herausforderungen beim Hanghausbau

Zu den typischen Problemen und Herausforderungen beim Bauen in Hanglage zählen das Hangwasser, das Abrutschen des Hauses sowie die deutlich aufwändigere Baustelleneinrichtung und -logistik.

Im Weiteren müssen deutlich mehr Vorschriften und Richtlinien beim Bauen der Häuser eingehalten werden. Die Baubehörden achten sehr stark darauf und erteilen im schlimmsten Fall keine Baugenehmigung. Mit einem erfahrenen Architekten an der Seite kann diese Herausforderung gemeistert werden, da er oft alternative Vorschläge machen kann.

Vorteile und mögliche Einschränkungen

  • Vorteile eines Hanghauses – Je nach Lage und Bebauungsplan bieten solche Häuser eine fantastische Aussicht. Die Außenanlagen können terrassenförmig gestaltet werden, was wiederum für ein reizvolles Ambiente sorgt. Durch einen Keller bietet das Hanghaus zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten. Neben einem Wohnkeller kann zum Beispiel die Garage in den Keller integriert werden. Des Weiteren eignet sich das Kellergeschoss als Nutzfläche für die Haus- und Heiztechnik.
  • Nachteile beim Hanghaus – Aufgrund der komplexen Planung und der aufwändigen Bauweise wird das Bauvorhaben oftmals deutlich teurer. Beim Bauen am Hang kann deutlich weniger an Eigenleistung eingebracht werden. Grundsätzlich müssen die Bewohner der Hanghäuser gut zu Fuß sein, denn die Höhenunterschiede lassen sich nur durch Treppen überwinden. Und last but not least sind Versicherungen für das Hanghaus oftmals teurer, was insbesondere für die Elementarschadenversicherung gilt.
  • Nachteile beim Hanghaus – Aufgrund der komplexen Planung und der aufwändigen Bauweise wird das Bauvorhaben oftmals deutlich teurer. Beim Bauen am Hang kann deutlich weniger an Eigenleistung eingebracht werden. Grundsätzlich müssen die Bewohner der Hanghäuser gut zu Fuß sein, denn die Höhenunterschiede lassen sich nur durch Treppen überwinden. Und last but not least sind Versicherungen für das Hanghaus oftmals teurer, was insbesondere für die Elementarschadenversicherung gilt.

Fazit

Die Hanglage bietet rund um den Hausbau ein großes Potenzial und viele Möglichkeiten. Insbesondere durch den Wohnkeller wird für zusätzlichen Wohnraum gesorgt, der sowohl vermietet als auch selbst genutzt werden kann. Die Unterkellerung sorgt auch für weitere Nutzungsmöglichkeiten. So findet sich dort ausreichend Platz für die Haustechnik oder für die Waschküche.

FAQs

Je nach Lage sind Hanggrundstücke günstig zu bekommen. Doch dies sollte Bauherren nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn der Hausbau selbst verursacht oft deutliche Mehrkosten.

 

Ab einem Gefälle von 2 % spricht man von Hanglagen. Dies entspricht einem Höhenunterschied von 20 cm auf einer waagerechten Strecke von 10 m.

 

Ein Bodengutachten ist essenziell für den Bau eines Hanghauses, da es die Stabilität und Tragfähigkeit des Untergrunds bewertet. Vor dem Bau eines Einfamilienhauses am Hang müssen potenzielle Risiken wie Setzungen oder Grundwasserbewegungen identifiziert werden. Dieses Gutachten liefert auch wichtige Informationen, um geeignete Bauweisen und Fundamente zu planen, damit das Untergeschoss stabil und sicher gebaut werden kann. Ein detailliertes Bodengutachten hilft, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen, was langfristig Kosten und Bauverzögerungen vermeiden kann. Auch spezielle Hangsicherungsmaßnahmen müssen in Betracht gezogen werden, um die Sicherheit des gesamten Geländes zu gewährleisten.

 

Das Untergeschoss eines Hanghauses bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die an die individuellen Wünsche und Ideen der Bewohner angepasst werden können. Aufgrund der Hanglage eignet sich das Untergeschoss hervorragend als Wohnraum, Büro oder Hobbyraum. Es kann auch als Einliegerwohnung genutzt werden, was zusätzlichen Wohnraum und eventuell Mieteinnahmen bietet. Bei der Planung eines Einfamilienhauses am Hang sollte das Untergeschoss gut isoliert und gegen Feuchtigkeit geschützt werden, um ein angenehmes Wohnklima zu gewährleisten. Moderne Fertighäuser bieten flexible Lösungen, um die besonderen Anforderungen des Untergrundes optimal zu nutzen und gleichzeitig innovative Ideen umzusetzen.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.
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