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Ökologische Baustoffe

„Ich muss mal an die frische Luft!” – Wer kennt und braucht das nicht? Schließlich verbringen wir den größten Teil des Tages in geschlossenen Räumen, vorausgesetzt Sie zählen nicht zu den wenigen Leuten, die ihr Geld als Gärtner, Förster oder Alm-Öhi verdienen. Aber auch innerhalb der vier Wände ist der Anspruch an ein gesundes Wohnklima und gute Luftqualität erfüllbar. Denn Natur können Sie nicht mehr länger ausschließlich vor Ihrer Haustür genießen, sie kann auch zum Hauptbestandteil Ihres Hauses werden. Lesen Sie hier über ökologische Baustoffe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Achten Sie bei der Auswahl von ökologischen Baustoffen auf deren gesamten Verarbeitungsprozess oder auf Gütesiegel wie „ToxProof” und „natureplus”.
  • Naturbaustoffe fördern ein gesundes Wohnklima und tragen somit nicht nur zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt bei, sondern auch direkt zu Ihrer Gesundheit.
  • Der Einsatz von Naturbaustoffen ist vielfältig. Ob Holz, Lehm, Natursteine, Schafswolle oder Hanf – Biobaustoffe überzeugen durch ihre hervorragenden Eigenschaften in der Dämmung, der Feuchtigkeitsregulierung und der CO2-Bilanz.

Was sind eigentlich Ökologische Baustoffe?

Wer ökologisch bauen möchte, kommt nicht umhin, sich auch über umweltfreundliche Baustoffe Gedanken zu machen. Naturbaustoffe oder auch Biobaustoffe sind natürlich vorkommende Stoffe pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs, die frei von Giften und anderweitig bedenklichen Schadstoffen sind. Auch die Verarbeitung der Ökobaustoffe muss möglichst schonend erfolgen, um deren Qualität dabei nicht zu mindern, etwa durch die Nutzung von toxischen Lösemitteln. Wie beim Begriff „Ökohaus” existiert keine gesetzliche Definition ökologischer Baustoffe, weshalb bei der Auswahl Vorsicht geboten ist. Denn fest steht: Es lässt sich mit Bezeichnungen wie „umweltfreundlich”, „Öko”, „Bio” und „schadstofffrei” jede Menge Geld verdienen. Wer sich die Nutzung von Naturbaustoffen auf die Fahnen schreibt, sollte Ihnen auch genauere Auskunft darüber geben können, wie umweltfreundlich die Stoffe wirklich sind, woher sie kommen und vor allem, wie sie verarbeitet wurden. Außerdem können Gütesiegel richtungweisend sein. „ToxProof” und „natureplus”  sind diesbezüglich zwei der wenigen Siegel, die den gesamten Verarbeitungsprozess von ökologischen Baustoffen bewerten.

Warum Naturbaustoff statt klassische Materialien?

Doch warum sollte sich der Bauherr überhaupt für umweltschonende ökologische Baustoffe entscheiden? Mittlerweile produzieren wir jährlich viele Millionen Tonnen Bauabfälle und Altlasten, die nicht wiederverwertet werden können und deren Entsorgung uns ernsthafte Probleme bereiten. Das belastet zum einen die Umwelt und belegt zum anderen einen schonungslosen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Jedoch trägt nicht nur unsere Ökobilanz gesundheitlichen Schaden davon. Auch Sie als Hausbewohner können erkranken. Viele sind, ohne dass Sie es wissen, gesundheitsschädigenden Stoffen im eigenen Haus ausgesetzt, die Kopfschmerzen, Müdigkeit oder sogar Allergien verursachen können. Die Palette möglicher Wohngifte ist groß, aber ebenso vielfältig sind die natürlichen Alternativen, die Sie wählen können.

Warum Naturbaustoff statt klassische Materialien?

Ob Holz, Lehm, Kokosfaser, Wolle, Stroh oder Hanf für Außenwände, Dämmung, Wandverkleidung oder Dach: Für nahezu jeden Part Ihres Hauses gibt es eine Naturbaustoff-Option. Der wohl bekannteste Ökologische Baustoff ist Holz. Dieser Biobaustoff hat nicht nur hervorragende Dämmeigenschaften, sondern kann darüber hinaus mit einer positiven CO2-Bilanz aufwarten. Ebenso erfreuen sich Fachwerkhäuser, vornehmlich aus Stroh und Lehm, zunehmender Beliebtheit. Lehm sorgt durch seine sehr guten Eigenschaften als Feuchtigkeitsregulierer und Schadstoffabsorbierer für ein gesundes Wohnklima. Auch Naturkalk beeinflusst das Raumklima positiv. Er dient als Wärmespeicher und Schallschutz, ist überall erhältlich und außerdem preiswert.

Als natürliche Dämmstoffe werden mittlerweile vermehrt Wolle und Hanf eingesetzt. Die umweltschonenden, nachwachsenden Rohstoffe sind fast unbegrenzt verfügbar und können zudem mit einem geringen Energieaufwand in der Herstellung punkten.

Selbst bei der Wandfarbe können Bauherren auf ökologische Anstrichmittel setzen. Auf Basis von Lein-, Soja- oder Sonnenblumenöl sowie natürlichen Harzen werden diverse Naturfarben angeboten. Diese haben gegenüber künstlich erzeugter Farben zudem den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer geringeren Molekülgröße, tiefer in den Baustoff eindringen und ihn so auch besser schützen können.

Hingegen verbreiteter Befürchtungen ist der Einsatz umweltschonender Baustoffe nicht zwangsläufig teurer. Die anfangs teilweise höheren Investitionen amortisieren sich oft nach wenigen Jahren. Vor allem durch die sehr guten Dämmeigenschaften, die Holz, Wolle und Co. zu bieten haben, sparen Sie nachhaltig Energiekosten. Und zu guter Letzt wird Ihnen auch  Ihre Gesundheit die verbesserte  Luftqualität durch die Natur im eigenen Haus danken.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.

6 Kommentare zu “Ökologische Baustoffe

  1. Die Verwendung „wohngesunder“ Baustoffe wird immer wichtiger. Wenn nach einer Renovierung / Neubau gesundheitliche Probleme auftreten, kann ein Baubiologe Raumluftmessungen, Hausstaubuntersuchungen oder Materialuntersuchungen vornehmen um die Schadstoffquelle zu finden.

  2. Vielen Dank für den Beitrag zu ökologischen Baustoffen. Mein Onkel plant gerade den Hausbau und wo er seine Baumaterialien kaufen wird. Gut zu wissen, dass es bei Baustoffen bestimmte Gütesiegel gibt, an welchen man sich beim Kauf orientieren kann.

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