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Das Haus am Hang – richtig geplant

Eingepfercht von Nachbarhäusern rechts und links, vorn und hinten? Die Sichtlinie beträgt gerade einmal zehn Meter? Dazu gibt es eine Alternative: das Haus am Hang. Es verspricht eine andere Perspektive, nämlich die Aussicht auf ein Landschaftspanorama, das sich vor der erhöhten Lage ausbreitet. Das erklärt, wieso ein Hanggrundstück begehrt ist. Jedoch hat es auch seine Tücken, die dem Planer von Anfang an bekannt sein sollten. Übrigens auch Ihnen als Käufer, bevor Sie sich darauf einlassen. Kaufen Sie ein Hanggrundstück ohne Prüfung des Untergrunds, könnten Mehrkosten auf Sie zurollen, die Ihre gesamte Baufinanzierung auf den Kopf stellen. Wieso? Weil der Aushub, wie er selbst ohne Unterkellerung (aber um so mehr mit einem Keller) anfällt, wesentlich teurer wird, wenn statt Erdreich felsiger Untergrund zu entfernen sein wird. Und felsiger Untergrund ist bei Hanglage wahrscheinlich zu finden, schließlich ist das ein Hügel oder ein Berg, auf welchem Sie bauen. Der Unterschied zwischen einer leichten Bodenklasse und Felsen katapultiert die Kosten um einen zehnfachen Faktor nach oben! War es ein Waldgrundstück, kommt auch noch Bäumefällen und Wurzelentfernung hinzu. Selbstverständlich finden Sie bei uns mehr zum Thema Bodengutachten.

Woran muss Ihr Planer denken, wenn er ein Haus am Hang entwirft?

Das Problem der unsicheren Bodenklasse wird untersucht durch Anfertigung eines Bodengutachtens. Dabei werden Bohrproben in der Tiefe an mehreren Stellen des Grundstücks vorgenommen. Wenn Sie Glück haben, wird dabei nicht auf Fels gestoßen. Allerdings kostet das Bodengutachten auch bereits einen vierstelligen Betrag. Es ist am besten, wenn Ihnen ein Verkäufer bereits ein Bodengutachten zeigen kann, dann müssen Sie selbst keines beauftragen. Mit einem geplanten Keller im echten Sinne eines Kellers werden Sie ziemlich tief gehen müssen. Beim Bauen am Hang wird aber gern das Straßenniveau (eines Hauses weiter unten am Hang, etwa an einer Talstraße; nicht oben auf der Kuppe) für den Kellerraum und eine Garage angesetzt, mit den Wohnräumen als erstem Stock darüber. Das erspart den tieferen Aushub, wie ihn ein unterkellertes Haus in der Ebene haben würde.

Das Haus am Hang wird besonders zu schützen sein gegen Wasserdruck aus dem bergseitigen Bereich. Die Entwässerungsmaßnahmen sind hier aufwändiger zu betreiben als in einer Flachlandlage, wenn man später nicht ständig von über Stützmauern eindringender Nässe geplagt werden möchte. Das weitere spezifische Planungsgebot beim Haus am Hang ist die Anlage von Treppen, nicht nur zum Hauseingang, sondern dazu sehr wahrscheinlich zu Grundstückteilen, die dahinter und noch höher liegen. Sie werden mit einer Terrassierung samt Mauern gegen Abrutsche zu sichern sein. Eine Terrassierung gestattet diese Grundstückteile besser zu nutzen. Sie vermeiden dadurch extreme Gefälle, die immer auch eine Gefahrenquelle sind.

Wie kann das Haus, mit welchen Konsequenzen, angelegt werden?

Bei der eigentlichen Hausplanung spielt es eine wesentliche Rolle, ob das Haus oben am Hang Grundstück liegt, oder, wie gerade beschrieben, am Fuß des Hanges. Das entscheidet den Zugang zum Haus. Wie die Garage wohl angelegt wird. Ob es aufwärts oder abwärts geht. Sie werden sich auch die Nachbargrundstücke anschauen wollen, denn bei Hanglage spielt der Schatten und der Sonnenstrahleinfall eine noch größere Rolle als im Flachland. Aus diesem Grund ist der Südhang am beliebtesten und ein Nordhang eher benachteiligt in der Lichtausbeute. Um mit dem natürlichen Gefälle klarzukommen, das ja recht steil sein kann, bedient sich der Planer verschiedener Ansätze. Am verbreitesten ist die Methode, das Haus in den Hang hinein zu bauen. Vorne also fast kein Aushub; je weiter hinten, desto mehr. Neben dem bereits angesprochenen Drainageproblem im hinteren Bereich können Sie hier wenigstens die temperaturnivellierende Wirkung eines umgebenden Erdreiches nutzen. Davon gibt es nichts bei Wahl einer Stelzenbauweise, die mehr Dämmung nötig macht. Alternativ können Sie noch zur Terrassenbauweise für Ihr Hang Grundstück greifen, was wohl auch im Hausinnern abgestufte Etagenbereiche und viele Treppen mit sich bringt, oder den Hang aufschütten, so dass Sie ein ebenes Plateau erhalten. Das wäre etwas für ein Fertighaus, da es wie im Flachland auf Oberkante Keller (oder die Fundamentplatte auf der Aufschüttung, optimal ergänzt durch Pfahlgründung) aufgestellt werden kann.

Mit Hang dürfen Sie nicht erwarten zu sparen

Das Prestige eines gelungenen Hauses in Hanglage wird erkauft durch höhere Kosten, als anfielen, wenn ein Haus ähnlicher Größe in der Ebene gebaut würde. Der Baugrund muss ermittelt, und wenn sich Felsen erweist, mit vervielfältigten Aushubkosten gerechnet werden. Die Drainage ist aufwändiger. Zusätzliche Abstützungsmaßnahmen und kompliziertere Fundamente bis hin zu Pfahlgründungen können anfallen, was extra kostet. Das Bauen am Hang selbst ist teurer, weil es auf diesem Terrain schwieriger ist mit Baggern zu operieren oder einen Kran aufzustellen. Es wird wohl alles etwas länger dauern, wenn die Arbeiter alles treppauf, treppab schleppen müssen. Was ist besser; Haus Hanglage Zufahrt oben oder Haus Hanglage Zufahrt unten? In erster Linie wird dadurch bestimmt, wo die Garage oder Abstellplatz für das Auto sein wird – über dem Haus oder darunter. Klar, unter dem Haus ist zu bevorzugen. Darf das Auto auf einer Zufahrt oben nicht die Hausfront einnehmen, kommt hier nur ein Abstellen daneben in Frage, was einen Teil der Grundstücksbreite verschlingt. Die Zufahrt unten löst das eleganter und platzsparender, mit der Garage unter dem Haus.

Noch einmal kurz zusammengefasst, das Wesentliche zum Bauen am Hang

Es sollte hier daran erinnert werden, dass die hangseitige Entwässerung hochwertiger ausgeführt werden muss als an Bauten in der Ebene, insbesondere was Druckwasser gegen Stützmauern gegen den Berg angeht. Ferner ist die zweite Besonderheit eines Hang Grundstücks wichtig genug, um ebenfalls gegen Ende unseres Artikels hervorgehoben zu werden: die Befestigung des Hangs gegen Abrutschen bzw seine Terrassierung bei wirklich großen Gefällen. Ein Haus am Hang, das von oben an die Kanalisation angeschlossen wurde, wird eine Hebeanlage benötigen, um das Abwasser in diese einleiten zu können. Besser ist natürlich, wenn der Kanalanschluss talseits liegt. Eine besondere Spielwiese für die Planung eines an den Berg angeschmiegten Hauses ist die Gestaltung von Terrassen und deren Übergänge in die entsprechende Stufe der Hanghöhe, denn hier sind ja mehrere möglich. Überhaupt ist die Außenanlagen- und Gartengestaltung etwas für Fortgeschrittene. Hier finden sich ebenso geschickte Lösungen für mehrere Hauseingänge auf mehr als einer Ebene, es entfällt also der hässliche Kellereingang eines gewöhnlichen Hauses, z.B. zu einer Einliegerwohnung. Ist der Hügel nicht besonders hoch, ist sogar denkbar, einen Eingang an der Straße oben und einen an der Talstraße vorzusehen.

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