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Baukindergeld

Mit dem Baukindergeld unterstützt der Staat junge Familien beim Erwerb von Wohneigentum, sowohl beim Kauf einer Bestandsimmobilie als auch beim Neubau eines Hauses. Das Gesetz zum Baukindergeld gilt rückwirkend zum 1. Januar 2018. Wie genau diese Unterstützung aussieht, an welche Bedingungen sie geknüpft ist und was sie für Probleme mit sich bringen könnte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze
Bauwillige Familien mit Kindern sollen mit 1.200 € pro Kind (unter 18 Jahren) und Jahr über einen Zeitraum von 10 Jahren unterstützt werden.

Die Unterstützung gilt nur für abgeschlossene Baugenehmigungen und Kaufverträge, nicht für bloße Bauvorhaben.

So sieht das Baukindergeld aus

Ganz neu ist die Idee, Familien mit Kindern den Bau eines Eigenheims zu erleichtern, nicht. Bereits zwischen 1996 und 2005 gab es eine Eigenheimzulage mit Kinderzulage. Die damaligen 800 € wurden jetzt auf 1.200 € pro Kind und Jahr erhöht. Die Förderung besteht über 10 Jahre. Eine Familie mit drei Kindern kann so über die gesamte Zeit der Förderung einen Zuschuss von 36.000 € erhalten.

Die Förderung erhalten all jene Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 75.000 €. Dieser Grenzwert erhöht sich noch einmal um 15.000 € pro Kind. Entscheidend für die Förderung ist, ob die Kinder noch zu Hause wohnen und Anspruch auf Kindergeld besteht.

Voraussetzung, um das Baukindergeld beantragen zu können, sind abgeschlossene Baugenehmigungen und Kaufverträge. Der Antrag selbst ist bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu stellen.

Was soll mit dem Baukindergeld erreicht werden?

Ziel der neuen Regierung ist es, mit dem Baukindergeld junge, weniger wohlhabende Familien zu unterstützen. Denn wie SPD-Vizechefin Natascha Kohnen betonte, sei genügend Wohnraum zu schaffen “die soziale Frage des 21. Jahrhunderts”. Und da Bauen teuer ist, hofft die Große Koalition, mehr Menschen durch die Subventionierung zum Planen eines eigenen Hauses zu animieren. Dass die Förderung auf junge Familien mit Kindern abzielt, war vor allem ein Wunsch der CSU.

Nicht nur gute Nachrichten

Grundsätzlich ist das Baukindergeld für Familien mit Kindern, die den Bau eines Eigenheims planen, eine tolle Möglichkeit und kann eine deutliche finanzielle Entlastung darstellen. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die dem Baukindergeld nicht nur Gutes abgewinnen können. Die Steuerbelastung, um ein solches Vorhaben deutschlandweit umzusetzen, ist zweifelsohne sehr hoch. Kritiker bemängeln die daraus resultierende ungleiche Verteilung der Steuerlast, da von der Förderung nur jene Familien profitieren, die ein Bauvorhaben planen, alle anderen aber trotzdem über ihre Steuerabgaben dafür zahlen. Die neue Regierung rechnet mit Ausgaben von 440 Millionen Euro pro Jahr. Profitieren könnten davon schätzungsweise 200.000 Familien.

Die Regierung führte das Baukindergeld hauptsächlich ein, um Familien zu unterstützen und zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Tatsächlich profitiert aber vor allem die Baubranche, wie Gegner des Baukindergelds einwenden. Außerdem löse das Baukindergeld das Wohnraumproblem in Städten nicht. Dass die Kosten für das ganze Projekt vor allem künftige Regierungen tragen müssten, da die Förderung für mindestens 10 Jahre bestehen soll, sorgt ebenfalls für viel Kritik am Baukindergeld.

Trotz der politischen Diskussion können sich Familien mit Bauvorhaben erstmal über die finanzielle Unterstützung freuen. Das Baukindergeld erleichtert vielen die Entscheidung, mit der Planung des Eigenheims loszulegen.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.

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