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Hausbau

Für die meisten Menschen ist der Hausbau die Erfüllung eines langgehegten Wunsches, da in aller Regel nur einmal im Leben ein Haus gebaut wird. Ein Haus bauen bedeutet für die zukünftigen Hausbesitzer aber nicht nur Freude, sondern in den meisten Fällen müssen Baufamilien sich durch eine Flut von Informationen und Vorschriften kämpfen. Der folgende Artikel soll helfen, die wichtigsten Hürden zu nehmen und in diesem Zusammenhang auch Fragen rund um den Hausbau zu beantworten.

Schnelleinstieg ins Thema

Die rechtlichen Grundlagen beim Hausbau: Dazu zählen neben den örtlichen Bauvorgaben wie zum Beispiel der Bebauungsplan auch die Landesbauordnung.
Die verschiedenen Haustypen: Hierbei wird unterschieden in Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Doppelhaus, Bungalow sowie Stadtvilla.
Das kostet der Hausbau: Dazu gibt es keine pauschale Antwort, denn die Baukosten des Hausbaus sind von verschiedenen Faktoren wie Grundstücksgröße, Lage, Ausstattung sowie der Hausgröße abhängig.

Grundlagen des Hausbaus

Definition, Prozess und Baubeteiligte: Beim Hausbau handelt es sich um einen langwierigen Prozess, der sich nicht von einem Tag auf den anderen bewerkstelligen lässt. Die verschiedenen Phasen rund um das Haus bauen müssen sorgfältig durchdacht und geplant werden. Um ein Haus sparsam, zukunftssicher und solide zu bauen, müssen Bauherren sich eine Reihe von Fragen stellen, die es gilt, ehrlich zu beantworten.  Im ersten Schritt müssen alle Anforderungen, Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse rund um das neue Haus festgelegt werden, um dann nach einem passenden Grundstück zu suchen. So früh als möglich sollten Baufamilien sich für einen Baupartner entscheiden. Sie haben dabei die Wahl zwischen einem Bauträger, einem Generalunternehmer, einem Architekten oder einem Fertighausanbieter. Sobald diese Schritte abgeschlossen sind, muss die Finanzierung rund um den Hausbau und somit dem Traum des Lebens geklärt werden. Um den finanziellen Rahmen für den Bau des Traumhauses abstecken zu können, ist es wichtig zu wissen, wie viel aus Eigenmitteln bestritten werden kann. Im Anschluss daran müssen die verschiedenen Möglichkeiten der Baufinanzierung miteinander verglichen werden, um so eine möglichst günstige Tilgungsrate zu bekommen.

Orientierung

Es folgt die Orientierungsphase, in der Baufamilien sich als Erstes fragen müssen, wollen sie ein Haus von Grund auf bauen oder doch lieber fertig kaufen. Weiter geht es mit den verschiedenen rechtlichen Grundlagen, bevor eine Entscheidung über den jeweiligen Haustypen getroffen werden kann.

Haus bauen oder kaufen?

Endlich im eigenen Traumhaus zu wohnen, ist der Wunsch von vielen Menschen. Mit dem Eigenheim möchten sich viele eine Oase der Ruhe schaffen, in die sie sich nach einem hektischen Tag zurückziehen können. Ein eigenes Haus gibt nicht nur Sicherheit und Beständigkeit, sondern es ist auch ein Ort der Behaglichkeit.

Mit der Wahl für ein Massivhaus ist klar, dass das neue Haus Stein auf Stein errichtet wird. Bauherren können beim Bau der Massivhäuser eine Vielzahl ihrer individuellen Wünsche mit einfließen lassen, um sich auf Dauer wohlzufühlen. Die Bauzeit eines solchen Hauses dauert lange und es dauert, bis der Traum zur Wirklichkeit wird. Viele Unsicherheiten müssen mit eingeplant werden. Dazu gehören, dass die nötigen Baustoffe nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen oder dass das Bauunternehmen den Zeitplan nicht einhalten kann. Bis der Einzug in das Traumhaus realistisch wird, kann es unter Umständen sehr lange dauern. Anders sieht es beim Fertighaus kaufen aus. Entgegen der landläufigen Meinung können bei Fertighäusern auch individuelle Wünsche in die Bauplanung mit einfließen, sodass Baufamilien kein Haus von der Stange kaufen. Die Bauzeit von Fertighäusern ist relativ kurz, da die meisten Bauelemente im Werk des Fertighausanbieters vorgefertigt werden und später auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.

Rechtliche und administrative Grundlagen

  • Baugenehmigungen und Vorschriften: Grundsätzlich müssen Bauherren sich mit dem Thema Bebauungsplan beschäftigen, denn nicht selten hat dieser dem Traum vom eigenen individuellen Haus ein jähes Ende gesetzt. Die Gemeinden legen mit dem Bebauungsplan fest, wie die Grundstücke bebaut werden und welche Eigenschaften ein Haus haben muss. Dazu zählen die Dachform und -neigung ebenso wie das Aussehen der Fassade und der Abstand zu den Nachbargrundstücken. Des Weiteren wird im Bebauungsplan geregelt, wie viel Vollgeschosse das Haus bei einer bestimmten Höhe haben darf. Kennzahlen hierzu sind die Grundflächenzahl (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ). Grundlage für den Bebauungsplan sind neben § 9 Baugesetzbuch (BauGB) auch die Baunutzungsverordnung (BauNVO). Baufamilien müssen sich streng an die Vorgaben aus dem Bebauungsplan halten, da ihnen ansonsten die Baugenehmigung verweigert wird. Ausnahmen werden nur selten zugelassen.
  • Bodenrichtwerte und Eigentumsfragen: Vielfach sind Baupartner bei der Suche nach einem passenden Grundstück behilflich. Sobald ein Grundstück gefunden ist, müssen neben dem Kaufpreis auch noch einige andere Punkte geklärt werden. Wichtig in diesem Zusammenhang sind die Bodenrichtwerte und die Bodenbeschaffenheit der Grundstücke. Mit einem Bodengutachten können aufkommende Fragen rund um das Grundstück geklärt werden. Dabei geht es unter anderem um die Bodenklasse, den Grundwasserspiegel auf dem Grundstück sowie eine eventuelle Belastung des Bodens mit Schadstoffen. Des Weiteren muss geklärt werden, ob das Grundstück bereits erschlossen und somit an die Infrastruktur angeschlossen ist. Erst wenn diese Fragen umfassend geklärt sind, steht dem Kauf des Grundstücks nichts mehr im Wege.

Haustypen

  • Einfamilienhaus: Der klassische Haustyp ist das frei stehende Einfamilienhaus. In der Regel verfügt das Einfamilienhaus über zwei Etagen mit einer frei wählbaren Wohnfläche. Der Baustil lässt aufgrund seiner Gestaltungsmöglichkeiten viel Spielraum für die individuellen Wünsche der Familie. Die meisten Einfamilienhäuser haben ein Satteldach, welches es in unterschiedlichen Ausführungen gibt. Beliebt dabei ist die Gaube, denn die ermöglicht unter dem Dach auch bodentiefe Fenster, die Tageslicht in den Raum lassen. Neben dem Satteldach kann das Einfamilienhaus auch mit einem Walmdach, einem Pultdach oder einem Flachdach errichtet werden. Einfamilienhäuser eignen sich sehr gut für Familien mit Kindern und für Paare, die das großzügige Platzangebot schätzen. Die verschiedenen Grundrissformen erlauben den Bau eines solchen Hauses sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Bei einem freistehenden Einfamilienhaus profitieren die Hausbesitzer von der entsprechenden Privatsphäre im angrenzenden Garten sowie einer großzügigen Wohnfläche.
  • Mehrfamilienhaus: Vielfach wird das Mehrfamilienhaus auch als Mehrgenerationenhaus bezeichnet, da hier mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach leben. Grundsätzlich verfügt ein Mehrfamilienhaus über mehrere Wohneinheiten, die sowohl selbst genutzt als auch fremd vermietet werden können. Die Anzahl der Wohneinheiten ist nahezu unbegrenzt, sodass sich durch die regelmäßigen Mieteinnahmen das Mehrfamilienhaus als sichere Investition in die Zukunft mit einer guten Rendite bewährt hat.
  • Bungalow: Als Haustyp wird der Bungalow bei Bauherren immer beliebter. Grund hierfür ist neben dem offenen Wohnkonzept auch das barrierefreie Bauen. Hausbesitzer können so auch im Alter ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben verwirklichen. Der Bungalow bietet eine Vielzahl an verschiedenen Grundrissen, sodass das Eigenheim individuell nach den eigenen Vorstellungen errichtet werden kann. Neben dem quadratischen Grundriss sind auch der eckige sowie die verschiedenen Winkelformen des Hauses möglich. Einen modernen Touch erhält der Bungalow durch das Flachdach. Auf Wunsch ist auch das Satteldach, Pultdach oder Walmdach möglich.
  • Reihenhaus und Doppelhaushälften: Im Reihenhaus oder in der Doppelhaushälfte können Familien sich mit Freunden oder Bekannten den Traum vom eigenen Haus erfüllen. Dieser Haustyp ist bei Baufamilien sehr beliebt, denn die Kosten für die Erschließung und dergleichen sowie die späteren Energiekosten werden auf mindestens zwei Wohneinheiten aufgeteilt. Die Wohneinheiten bei diesem Haustyp sind nebeneinander und nicht übereinander angeordnet, sodass jede Familie einen separaten Hauseingang hat. Dies garantiert ein Höchstmaß an Privatsphäre.

Planung und Design

Im Rahmen der Planung müssen eine Vielzahl von Entscheidungen getroffen werden. Dabei geht es nicht nur um das architektonische Design des Hauses, sondern auch um die verwendeten Baumaterialien sowie die Bautechniken.

Erste Schritte in der Planung

Für viele Laien ist der Hausbau ein Buch mit sieben Siegeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, mit einem erfahrenen Architekten zusammenzuarbeiten.  Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Neben der Vorplanung für das neue Haus ist die Entwurfsplanung einer der wichtigsten Schritte rund um das Haus bauen. In dieser Phase werden die exakten Entwürfe für das neue Haus erstellt und die nötigen Berechnungen ausgeführt. Dazu muss eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden, um zu wissen, worauf Baufamilien bei ihrem Eigenheim Wert legen und wo eventuell Abstriche gemacht werden können. Die Planung des Traumhauses umfasst aber auch den kompletten Bauablauf, die anfallenden Baukosten, das Honorar für den Architekt bzw. die Architektin, die Eigenleistungen der Familie sowie den exakten Zeitplan.

Planungsphase und Architektenleistungen

Die Planungsphase eines Hausbaus ist entscheidend, um ein Unikat zu schaffen, das den individuellen Bedürfnissen der Baufamilie entspricht. Die Vorplanung und Ausführungsplanung durch den Architekten sind zentrale Schritte, um Ideen in konkrete Pläne umzusetzen. Dabei fallen für die Leistungen des Architekten Architektenhonorare an, die gemäß der HOAI berechnet werden. Diese Honorare variieren je nach Honorarzone und Leistungsphasen, die der Architekt übernimmt. Ein sorgfältig geplanter Bauvertrag berücksichtigt alle Nachteile und Vorteile, um sicherzustellen, dass das Bauvorhaben reibungslos verläuft und das Architektenhaus optimal an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst wird. Die Architektenkammer und Hausanbieter bieten oft Musterhäuser als Inspiration an, um die vielfältigen Möglichkeiten der Architektur aufzuzeigen, bevor das Projekt schlüsselfertig übergeben wird.

Das Architektenhaus bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Möglichkeit, ein echtes Unikat zu schaffen, das genau auf die individuellen Ideen und Bedürfnisse der Baufamilie zugeschnitten ist. Während der Ausführungsplanung wird jedes Detail sorgfältig abgestimmt, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten. Allerdings sollten Bauherren auch die Nachteile berücksichtigen, insbesondere die höheren Kosten, die durch das Architektenhonorar und die umfangreichen Leistungsphasen gemäß der HOAI entstehen können. Die Bausumme kann durch die Wahl der Honorarzone und die Anzahl der beauftragten Gewerke beeinflusst werden. Hausanbieter bieten oft Musterhäuser zur Inspiration an, aber das Planen eines Architektenhauses erfordert eine engere Zusammenarbeit mit den Architekten, um ein wirklich individuelles Ergebnis zu erzielen. Letztlich können die höheren Kosten durch das Architektenhonorar und die detaillierte Ausführungsplanung gerechtfertigt sein, wenn das Ergebnis ein Haus ist, das in seiner Einzigartigkeit und Qualität überzeugt.

Architektonisches Design

Neben den verschiedenen Designmöglichkeiten müssen auch einige stilistische Entscheidungen rund um das neue Haus getroffen werden. Um den verschiedenen Umweltaspekten und der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, müssen alle gesetzlichen Vorgaben beachtet werden. Auch hier ist die Zusammenarbeit mit einem Architekten essenziell wichtig. Der Architekt hilft dem Bauherrn nicht nur bei der Architektur und dem Design des Hauses, sondern er kann auch alle Fragen mit den Behörden klären. Dazu zählen neben dem Bauantrag auch die Baugenehmigung sowie die Vorgaben rund um die Baustelleneinrichtung. Des Weiteren engagiert er die verschiedenen Handwerker und kontrolliert den Baufortschritt sowie  das Einhalten der Kosten.

Baumaterialien und Techniken

  • Auswahl der Materialien: Um eine nachhaltige Bauweise sicherzustellen, muss das Haus unter Verwendung von natürlichen Baustoffen errichtet werden. Dazu gehören beim Fertighaus Holz, welches nach Möglichkeit aus einem einheimischen und nachhaltigem Forstbetrieb kommen sollte. So lassen sich lange Transportwege vermeiden. Allerdings sind nicht nur die Baumaterialien wichtig, sondern auch die Punkte rund um die Energieeffizienz, den Erhalt der Biodiversität, die Ressourcenschonung sowie die Reduzierung des Flächenverbrauchs.
  • Bauverfahren: Baufamilien können sich ihr Haus ganz traditionell schlüsselfertig von einem Anbieter errichten lassen oder aber mittels Eigenleistung bei den Kosten sparen. Letzteres ist mit einem Ausbauhaus, das oft auch als Bausatzhaus bezeichnet wird, möglich. Hierbei wird der Innenausbau teilweise oder komplett vom Bauherr in Eigenleistung übernommen.

Bauphase

Die Bauphase umfasst nicht nur den Rohbau, sondern auch den Innenausbau sowie die Ausstattung des Hauses. Des Weiteren müssen rund um das nachhaltige Bauen ein paar wesentliche Standards in jeder Bauphase eingehalten werden.

Innenausbau und Ausstattung

  • Innendesign und Raumplanung: Damit das neue Zuhause auch wirklich was Besonderes ist und auf den ersten Blick Gemütlichkeit ausstrahlt, müssen bei der Raumplanung und dem Innendesign ein paar wesentliche Dinge beachtet werden. Dies bedeutet nicht, dass die Wände, Decken und Böden einfach nur gestrichen oder gefliest werden. Baufamilien sollten sich bei der Wahl der Materialien ausreichend Zeit nehmen, denn sie möchten sich in ihrem Traumhaus langfristig wohlfühlen.
  • Installationssysteme: Je nach Bauvertrag werden die Arbeiten rund um Heizungs-, Lüftungs-, Elektro- und Sanitärinstallationen von der Baufirma übernommen. Nur beim Bausatzhaus müssen die Arbeiten in Eigenleistung von der Baufamilie erledigt werden. Mithilfe von modernen Haus- und Heiztechniken kann die Energieeffizienz in einem Haus gesteigert werden. Baufamilien, die sich für eine Wärmepumpe entscheiden, nutzen die frei verfügbare Wärme. Neben der Wärmepumpe kann eine Solarthermie installiert werden, um von der Sonnenenergie zu profitieren.

Nachhaltiges Bauen

  • Ökologische Baustandards: Damit das Traumhaus den ökologischen Standards entspricht, muss es über ein offizielles Zertifikat verfügen. Rund um das nachhaltige Bauen sowie den damit verbundenen ökologischen Baustandards gibt es weltweit eine Vielzahl von Zertifizierungssystemen.
  • Zertifizierungen und Umweltauswirkungen: Seit 2009 gibt es in Deutschland das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen (DGNB). Bei diesem Gütesiegel handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie dem Bundesbauministerium. International als Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen ist das Zertifikat Leadership in Energy und Environmental Design (LEED) anerkannt.

Abschluss

Langsam, aber sicher ist das Ende des Hausbaus in Sicht. Durch ein entsprechendes Projektmanagement beim Hausbau kann vielen Problemen bereits im Vorfeld entgegengewirkt werden. Dies dient zur Sicherstellung der Bauqualität sowie der Minimierung von Baurisiken.

Projektmanagement im Hausbau

  • Ablaufplanung und Koordination: Um einen Bauzeitenplan zu erstellen, muss im Vorfeld entweder vom Bauherr oder vom zuständigen Architekt ein Projektstrukturplan angefertigt werden. Darin werden die verschiedenen Aufgabenblöcke unterteilt, um die einzelnen Gewerke effektiv zu koordinieren. Diesbezüglich müssen auch die verschiedenen Abhängigkeiten möglichst genau definiert werden. Erst wenn alle Infos zusammengetragen sind, können diese zum Bauzeitenplan erstellt werden. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, dass der  Bauherr die Baustelle regelmäßig besucht. Des Weiteren muss er die Baustelleneinrichtung  bzw. den Baubeginn der Baugenehmigungsbehörde mitteilen.  Zusätzlich muss sich der Bauherr um weitere Genehmigungen, Anzeigen und Anmeldungen rund um den Hausbau kümmern.
  • Qualitätskontrolle und Risikomanagement: Da jeder Hausbau komplex ist, sind eine Baubegleitung sowie eine entsprechende Qualitätskontrolle auf der Baustelle nötig. Nur wenn der Hausbau permanent überwacht wird, lassen sich Mängel frühzeitig erkennen. Durch eine Mängelbeseitigung kann so einem Bauverzug und den damit verbundenen Kosten und Risiken entgegengewirkt werden. Kommt es zu Abweichungen von den Vereinbarungen im Bauvertrag bzw. der Baubeschreibung, sind sowohl Bauherrn als auch Baubegleiter berechtigt, auf die Erfüllung der vereinbarten Baubeschreibung zu bestehen.

Baukosten und Finanzierung

  • Kostenschätzung: Die Frage zu den Baukosten kann nicht pauschal beantwortet werden. Neben der Frage, ob es sich um ein Fertighaus oder ein Massivhaus handelt, spielen noch eine Reihe von weiteren Faktoren bei der Kostenplanung eine wichtige Rolle. Dazu zählen die Größe des Hauses, der Haustyp, die Dachform, die Ausbaustufe, die Energieeffizienz, die Ausstattung sowie die Region und Lage beim Hausbau. Neben den Baukosten müssen Bauherren bei der Kalkulation auch die Kosten für das Grundstück, die Kosten für eine eventuelle Unterkellerung, die Kosten für die Außenanlagen sowie die Baunebenkosten kalkulieren. Bei den Grundstückskosten  muss sowohl an die Grunderwerbsteuer, die Kosten für den Notar sowie die Kosten für den Grundbucheintrag gedacht werden. Zu den Baunebenkosten zählen die Vermessung des Grundstücks, das Bodengutachten, eventuelle Abrissarbeiten, die Einrichtung der Baustelle, das Erschließen des Grundstücks sowie die Vorbereitung der Außenanlagen für Zufahrten und dergleichen. Die Baunebenkosten sollten mit rund 20 % kalkuliert werden.
  • Finanzierungsmodelle: Neben Eigenkapital gibt es verschiedene Formen der Baufinanzierung. Bauherren sollten sich von den Banken jedoch nicht zu einer Unterschrift beim Immobilienkredit drängen lassen. Vor einer endgültigen Entscheidung bei der Baufinanzierung sollten Baufamilien sich die verschiedenen Angebote anderer Banken anschauen und diese miteinander vergleichen. Wichtig ist dabei auch, einen Blick auf die Zinsen zu werfen. Baufamilien müssen sich an dieser Stelle überlegen, welche Raten sie pro Monat zahlen können. Des Weiteren sollte eine Sondertilgung möglich sein. Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Frage nach staatlichen Fördermitteln, die eine Hilfe bei der Baufinanzierung sein können.

Herausforderungen im Hausbau

  • Typische Probleme und Lösungen: Ein. Hausbau ohne Probleme und Herausforderungen ist der Traum eines jeden Bauherrn. Leider entspricht dies nicht der Realität, denn beim Hausbau wird es immer wieder zu Schwierigkeiten kommen, die gemeistert werden müssen. Dies können sowohl veränderte Rahmenbedingungen rund um den Hausbau sein als auch steigende Kosten bei den Materialien und den Handwerkerleistungen. Ebenfalls zu den typischen Problemen beim Hausbau zählen die rechtlichen und technischen Anforderungen, die erfüllt werden müssen. All dies führt dazu, dass eine gute Kostenkalkulation nur schwer vorzunehmen ist und Baufamilien sich immer auf Überraschungen vorbereiten sollten.
  • Fallbeispiele: So kommt es beim privaten Hausbau immer wieder zu ungeplanten Kostenüberschreitungen. Der Bauherr sollte sich im Vorfeld bereits auf unvorhersehbare Kosten einstellen und diese in die Kalkulation mit einbeziehen. Zu möglichen Problemen kann es kommen, wenn bei der Kalkulation die Baunebenkosten vergessen wurden. Dazu zählen aber nicht nur die bereits erwähnten Nebenkosten, sondern auch die Kosten für den Umzug, für neue Möbel sowie für die Gestaltung des Gartens. Selbst wenn alle Baukosten sowie die anfallenden Nebenkosten in das Budget einbezogen wurden, kann es immer wieder zu unvorhersehbaren Kosten kommen. Damit die Baufinanzierung nicht in Gefahr gerät, sollten Baufamilien eine  Puffer einplanen. Ebenfalls ein typisches Problem beim Hausbau stellt das Zeitmanagement dar. Nur durch eine gründliche Planung sowie eine entsprechende Projektsteuerung kann das Zeitmanagement eingehalten werden und der Umzug in das neue Zuhause kann wie geplant stattfinden. Ebenso wichtig für das Einhalten des Zeitmanagements ist die Kommunikation zwischen Bauherr, Architekt und Baufirma sowie deren Handwerker. Eventuelle Verzögerungen müssen frühzeitig angesprochen werden. Nur mit den entsprechenden Informationen kann die Planung rund um den Hausbau entsprechend angepasst werden.

Know-how für Bauherren

  • Grundstücksbewertung: Die Grundstücksbewertung ist ein Werkzeug zur Ermittlung des Verkehrswertes und wird üblicherweise von einem Sachverständigen durchgeführt. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt in erster Linie vom Grundstück ab.
  • Bauvorschriften verstehen: Von der Grundstückssuche bis zum fertigen Haus muss rund um das Baurecht einiges beachtet werden. Für den Bauherrn ist vor allen Dingen neben dem Bebauungsplan auch die Landesbauordnung von größter Wichtigkeit. Bei Unklarheiten rund um den Bauantrag sollten Baufamilien sich nicht scheuen, ein persönliches Gespräch mit der Baubehörde zu führen.
  • Auswahl der Bauunternehmen: Nach der Entscheidung zum Hausbau muss ein passendes Bauunternehmen gefunden werden. Dabei ist es wichtig zu klären, welches Bauunternehmen das optimale Konzept rund um den Hausbau bietet. Hilfreich ist hierbei der Blick in die Baufirmenübersicht. Eine weitere Hilfe stellen auch der Bauherren-Schutzbund, der Verband Privater Bauherren, die Architektenkammern sowie der Verbraucher-Schutzverein Wohnen im Eigenheim e.V. dar. Sobald eine erste Auswahl an Anbietern getroffen wurde, müssen persönliche Termine vereinbart werden, um sich so einen ersten Eindruck zu verschaffen. Sollte der Entwurf eines Anbieters sehr günstig ausfallen, dürfen nicht vorschnell Entscheidungen getroffen werden, sondern vielmehr müssen die Baubeschreibung und der Bauvertrag nochmals genau unter die Lupe genommen werden. Bei Unsicherheiten sollte im Rahmen einer Beratung die Hilfe eines Sachverständigen genutzt werden.
  • Energieeffizienzstandards: Zu den Energieeffizienzstandards zählen die Wärmedämmung, die Heiz- und Kühltechnik, die Qualität der Fenster und Türen sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien. Rund um einen Neubau darf der Anteil der nicht erneuerbaren und benötigten Primärenergie nur 55 % im Vergleich zu einem Referenzgebäude betragen. So benötigt ein KfW-Effizienzhaus 40 deutlich weniger Energie. Grundsätzlich gilt, je besser die Energieeffizienz beim Haus ist, desto höher fallen die Fördermittel aus.

Tipps für den Hausbau

Bei einem Neubau ist das Planungsgeschick des Bauherrn gefragt. Die folgenden Hausbau-Tipps sollen Baufamilien helfen, sich auf dem Weg zu ihrem Eigenheim zurechtzufinden.

  • Eine Art Neubau wählen und Kostenüberblick verschaffen: Rund um den Neubau müssen Baufamilien zwischen einem Fertighaus oder einem Massivhaus wählen. Der gewählte Haustyp entscheidet über die anfallenden Kosten beim Hausbau.
  • Grundstückssuche und Kosten kalkulieren: Hierbei spielen die Lage, die Region und die Größe des Grundstücks eine wichtige Rolle.
  • Nebenkosten nicht vergessen: Sobald das Grundstück gekauft ist, können Baufamilien sich mit den Baukosten beschäftigen. Diese wiederum sind abhängig von der Art des Hausbaus und den individuellen Wünschen beim Neubau. Auf keinen Fall dürfen bei der Kalkulation die Baunebenkosten vergessen werden.
  • Baufinanzierung planen: Die Kosten rund um einen Neubau können von den wenigsten Familien aus Eigenmitteln getragen werden. Hier kommt die Baufinanzierung ins Spiel.
  • Förderprogramme finden und nutzen: Zu den wichtigsten Fördermitteln gehören die Wohnungsbauförderung sowie die verschiedenen KfW-Förderprogramme.
  • Hausbau absichern: Um die Risiken rund um den Hausbau abzusichern, müssen verschiedene Versicherungen abgeschlossen werden. Dazu zählen die Gebäudeversicherung, die Bauherrenhaftpflichtversicherung sowie die Bauleistungsversicherung.

Zukünftige Trends im Hausbau

Die verschiedenen Nachhaltigkeitsgedanken spiegeln sich im jeweiligen Baustil und in der Baubranche wider. Gemeint ist damit der Einsatz von nachhaltigen und recycelbaren Baumaterialien und dergleichen. Aber nicht nur das nachhaltige Bauen ist wichtig, sondern auch die verschiedenen innovativen Technologien rund um den Hausbau. Wer heute den Hausbau in Angriff nimmt, der möchte, dass sein Haus lange zukunftsfähig bleibt. Aus diesem Grund muss bereits bei der Hausplanung an die verschiedenen Smart Home Systeme gedacht werden. Mit den Smart Home Lösungen genießen Baufamilien nicht nur Komfort und Sicherheit in und um ihr Haus, sondern sie können damit auch Energie sparen.

Fazit

Der Hausbau steht bei den meisten Menschen für Glück und Zufriedenheit sowie für Stabilität in der allzu hektischen Zeit, in der wir gerade leben. Neben dem Verwirklichen ihrer Träume wünschen sich die zukünftigen Hausbesitzer nach dem Hausbau mehr Sicherheit und Lebensqualität. Auch wenn der Hausbau erst einmal Stress bedeutet, mit dem richtigen Baupartner lässt sich das Eigenheim schnell verwirklichen und Sorgen sowie Stress sind schnell vergessen.

Auch wenn die Grundstückspreise sowie die Baustoff- und Handwerkerkosten stetig ansteigen, lässt sich der günstige Hausbau realisieren. Dafür müssen Baufamilien sich im Vorfeld umfassend informieren, verschiedene Angebote anfordern und einen Vergleich der Leistungen durchführen. Des Weiteren ist es wichtig, dass Baufamilien sich schon frühzeitig mit Experten austauschen, um mehr über Finanzierung, Förderung und den Hausbau als Gesamtes zu erfahren.

FAQs

Als Faustregel gilt, dass mindestens 10 % der Baukosten als Eigenkapital zur Verfügung stehen sollten. Dies deckt in den meisten Fällen die Kosten für die Grunderwerbsteuer, die Notar- und Gerichtskosten sowie eventuelle Kosten für einen Makler.

Dazu gehören neben einem Bausparguthaben auch Lebensversicherungen, Aktien, Investmentfonds, Wertpapiere sowie Immobilien.

Autorin Sarah Völkl

Sarah Völkl hat Architektur studiert und ist seit Jahren das Gesicht von a better place. Mit ihren Videos ist sie bei YouTube vielen Personen schon länger bekannt. Sarah teilt Ihr Wissen jetzt auch bei den Bautipps von Almondia.
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