Almondia – Bautipps Die Bauherrenberatung

Das perfekte Grundstück

Einer der ersten Schritte im Bauzyklus ist die Suche nach dem möglichst perfekten Grundstück. Wir wollen Ihnen daher für diese wichtige Entscheidung ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nicht nur der persönliche Lebensstil und die aktuelle Lebenssituation, sondern auch die Versorgung mit sozialer Infrastruktur, die Anbindung an das Verkehrsnetz sowie soziale und baustrukturelle Aspekte der Umgebung spielen eine zentrale Rolle bei der Wahl des richtigen Grundstücks.
  • Um unvorhergesehene Probleme und unerwartete Kosten zu vermeiden, lohnt es sich, sich vorab im Detail über die Beschaffenheit des Baulands zu informieren.
  • Ein Blick in den Bebauungssplan gibt Aufschluss darüber, ob und in welcher Form das Grundstück bebaut werden kann.

Kennen Sie Ihre Wünsche!

Wie das perfekte Grundstück für Ihr Eigenheim aussieht, hängt ganz von Ihnen ab. Daher sollten Sie sich im Vorhinein in Ruhe überlegen, was der Ort, an dem Sie die nächsten Jahre leben wollen, zu bieten haben muss. Mindestens genauso wichtig: Welche Grundstückseigenschaften sind verhandelbar und wo liegen für Sie die absoluten No-Gos? Mit diesem Eckdaten können Sie dann in die gezielte Suche starten.

Über welche Eigenschaften sollten Sie sich dafür im Klaren sein? Nicht zu unterschätzen sind zunächst die sogenannten „Mikrofaktoren” eines infrage kommenden Grundstücks. Dazu gehören jegliche Störfaktoren in der Umgebung (Strommasten, Lärm, Elektrosmog usw.) und andere Komponenten, wie die Ausrichtung des Gartens. Es können nämlich ganz triviale Dinge sein, die einem den Spaß am Eigenheim vermiesen: ein Baum, der die zukünftige Terrasse in Schatten taucht, ein lärmender Nachbar oder eine Endlos-Baustelle nebenan.

Wo wollen Sie wohnen?

Diese Frage hängt ganz maßgeblich von Ihrer Lebenssituation und Ihrem Lebensstil ab. Vielleicht bevorzugen Sie einen Standort, an dem „das Leben tobt” und Freizeitangebote zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung stehen. Möglicherweise müssen Sie infrastrukturell gut angebunden sein, damit es Ihre Kinder nicht allzu weit zum Kindergarten oder zur Schule haben. Die Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen hingegen kann im Alter von elementarer Bedeutung sein. Eventuell präferieren Sie aber auch eine ruhige Gegend mit großem Garten und viel Natur gleich um die Ecke. Grundsätzlich gilt natürlich: Je dezentraler die Lage, desto günstiger der Baugrund. Auch soziale Faktoren sollten Sie in Erwägung ziehen: Ein gewachsenes Wohngebiet bietet eine kulturell gefestigte und authentische Struktur. Junge Familien dagegen finden oft in Neubaugebieten besonders viele Gleichgesinnte.

Fragen stellen, um böse Überraschungen zu vermeiden

Stellen Sie Fragen und halten Sie die Augen und Ohren offen, um eventuelle Probleme am Grundstück zu identifizieren, die für Sie ein K.O.-Kriterium darstellen oder Ihre Kosten ganz erheblich in die Höhe treiben könnten: Wie tragfähig und ebenerdig ist der Untergrund? Gibt es einen Grundwasserstand und ist ein Keller überhaupt möglich? Ist das Grundstück schon erschlossen und Strom, Gas und die Straße angeschlossen oder kommen diesbezüglich noch Kosten auf Sie zu? Ist der Boden möglicherweise verseucht? Bis wann kann das Grundstück bebaubar sein? Hier erfahren Sie mehr über Bodengutachten und Baugrunduntersuchungen.

Bebauungspläne beachten

Die rechtlichen Eigenschaften Ihres Grundstücks zu recherchieren mag zwar ermüdend sein, ist jedoch unbedingt notwendig, um die Realisierbarkeit Ihres Bauvorhabens sicherzustellen. In einem Bebauungsplan werden Basisinformationen wie die Anzahl der Stockwerke bis hin zu kleinsten Details wie der zulässigen Dachneigung geregelt. Nicht selten der Bebauungsplan selbst eine große Herausforderung dar. Um böse Überraschungen beim Bauvorhaben zu vermeiden, hilft ein Blick in unsere Anleitung, wie Sie den Bebauungsplan lesen und verstehen können.

Eine ganz grundlegende Frage ist, ob es sich bei dem Grundstück überhaupt um Bauland oder lediglich um “Bauerwartungsland” handelt. Der Unterschied könnte größer nicht sein: Auf Bauerwartungsland dürfen Sie (noch) nicht bauen, auch wenn die Bebaubarkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft geregelt wird. Außerdem wichtig: Fläche ist nicht gleich Baufläche. Maßgeblich ist hierfür die im Bebauungsplan ausgewiesene „Grundflächenzahl”, die angibt, wie viel Prozent der Fläche überhaupt überbaut werden darf.

Beinhaltet der Bebauungsplan noch keine Informationen über die rechtliche Zulässigkeit eines Hauses, können und sollten Sie noch vor Grundstückserwerb eine rechtsverbindliche Bauvoranfrage beim Bauordnungsamt stellen. Schildern Sie dabei möglichst konkret Ihr Bauvorhaben. Zusätzlich sollten Sie sich durch Anfrage bei der Gemeinde darüber informieren, ob Altlasten oder Drittrechte an Ihrem potentiellen Grundstück bestehen.

Aktuelle Angebote zu Grundstücken in Ihrem Suchgebiet finden Sie unter anderem in Internetportalen, Tageszeitungen, Regionalanzeigern, Bauämtern und der Bank um die Ecke. Ebenso bieten Ihnen manche Baufirmen Hilfe bei der Grundstückssuche an. Wenn Sie unsere Ratschläge beherzigen, werden Sie die erste entscheidende Hürde hin zum Eigenheim sicher nehmen.

3 Kommentare zu “Das perfekte Grundstück

  1. Das perfekte Grundstück zu finden kann wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen. Als wir zuletzt beim Grundstücksankauf meines Onkels den Verhandlungen beiwohnten, haben wir eben solche Kriterien wie Sie es hier beschreiben mitbekommen. Es ist eben nicht nur die Lage wichtig.

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